Urbi et Orbi: Bitte um Frieden in Gaza und Syrien
In seiner Osterbotschaft hat Papst Franziskus um ein Ende der Konflikte dieser Welt gebeten. Nach den tödlichen Unruhen im Gazastreifen fordere er mehr Anstrengungen für den Frieden. "Wir beten um Früchte der Versöhnung für das Heilige Land, das auch in diesen Tagen durch offene Konflikte heimgesucht wird, die die Zivilbevölkerung nicht verschonen", sagte der Papst vor dem traditionellen Segen "Urbi et Orbi" am Sonntagmittag auf dem Petersplatz in Rom. Bei Massenprotesten der Palästinenser an der Grenze zu Israel waren am Freitag 15 Menschen von israelischen Soldaten getötet und mehr als 1.400 verletzt worden.
In der Ansprache im Anschluss an die Ostermesse thematisierte er auch den Bürgerkrieg in Syrien: "So bitten wir heute um die Früchte des Friedens angefangen beim geliebten und gequälten Syrien, dessen Bevölkerung erschöpft ist von einem schier endlosen Krieg".
Gebet für Jemen, Afrika, Korea, Ukraine und Venezuela
Weiter ging das Kirchenoberhaupt auch auf den Jemen und den ganzen Nahen Osten ein. Er erbat Hoffnung auf ein würdevolles Leben für Teile des afrikanischen Kontinents, der von Hunger und Konflikten heimgesucht werde. Die Führer der koreanischen Halbinsel forderte er auf, "weise und mit Bedacht zu handeln". Desgleichen erwähnte er erneut die Ukraine und die Leiden des venezolanischen Volkes, das "im eigenen Land wie in der Fremde lebt", so der Papst.
"Wir Christen glauben und wissen, dass die Auferstehung Christi die wahre Hoffnung der Welt ist", betonte Franziskus. Die Kraft dieser Hoffnung erneuere die Welt und trage Früchte in der Geschichte. In diesem Sinne bat er um "Früchte der Weisheit" für die politischen Verantwortungsträger, dass sie die Menschenwürde achten, für das Gemeinwohl arbeiteten sowie Entwicklung und Sicherheit ihrer Bürger gewährleisteten.
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Im Anschluss spendete Franziskus vom Balkon des Petersdoms aus den Ostersegen "Urbi et orbi" - "der Stadt Rom und dem Erdkreis". Die Feierlichkeiten mit zehntausenden Menschen fanden unter hohen Sicherheitsvorkehrungen statt. Mehrere Hundert Sicherheitskräfte waren rund um den Petersplatz im Einsatz. Taschenkontrollen fanden bereits rund 200 Meter vor dem Petersplatz statt, etliche Straßen rund um den Vatikan waren abgesperrt. Zu dem wichtigsten Fest für Christen in aller Welt war der Petersplatz mit 50.000 Blumen geschmückt.
Ostermesse mit Fürbitten auf Russisch und Chinesisch
Bei der feierlichen Ostermesse am Sonntagmorgen hielt der Papst eine kurze, frei gehaltene Predigt. Gottes Botschaften seien immer für Überraschungen gut, das gelte besonders von der Osterbotschaft: Christus sei auferstanden. Dies habe Menschen in Eile versetzt, um anderen sofort davon zu berichten. Die Frage sei, was das für Christen heute bedeute: "Was mache ich, was machst du heute, am Ostersonntag 2018?", fragte Franziskus. Zu dem Ostergottesdienst sind Zehntausende Christen aus Italien und der ganzen Welt gekommen.
Das Fürbittengebet wurde in den Sprachen Russisch, Englisch, Chinesisch und Italienisch gehalten. Die Bitte "für den Papst und alle Bischöfe der Kirche" wurde auf Russisch gesprochen, jene für Priester- und Ordensberufungen auf Chinesisch. Die Wahl der Sprache kann durchaus als ökumenische und politische Geste verstanden werden. So erfolgte die Fürbitte für Arme, Leidende und Opfer von Hass schließlich auf Arabisch. (luk/KNA/dpa)
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