Donald Trump unterstützt Demonstranten ebenfalls

US-Vizepräsident führt "Marsch für das Leben" an

Veröffentlicht am 27.01.2017 um 15:30 Uhr – Lesedauer: 
Lebensschutz

Washington ‐ US-Vizepräsident Mike Pence ist bisher der ranghöchste Regierungsteilnehmer an der Washingtoner Großdemonstration für den Lebensschutz. Doch er ist nicht der prominenteste und wichtigste Unterstützer.

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US-Vizepräsident Mike Pence setzt sich an die Spitze des "March for Life" ("Marsch für das Leben"), zu dem an diesem Freitag (Ortszeit) Zehntausende Demonstranten erwartet werden. Laut örtlichen Medienberichten ist er der bislang ranghöchste Regierungsteilnehmer an dem Marsch für Lebensschutz, der sich im Besonderen gegen Abtreibung richtet.

Donald Trump erklärte in einem Interview mit ABC seine Sympathie für die Ziele der Demonstranten. "Wir werden eine Menge Leute hier haben", sagte der neue US-Präsident, der offiziell keine Pläne hat, an der Kundgebung teilzunehmen. In der Vergangenheit hatte sich Präsident Ronald Reagan (1981-1989) in einer Videobotschaft an die Teilnehmer gewandt. George W. Bush (2001-2009) griff zum Telefon, um seine Solidarität zu zeigen.

Der 47. "March for Life" auf der National Mall, die auf das Kongressgebäude zuläuft, steht unter dem Motto "the Power of One" (Die Macht eins Einzelnen). Neben dem New Yorker Kardinal Timothy Dolan steht auch die Chefberaterin des neuen US-Präsidenten Kellyanne Conway auf der Rednerliste. Der Marsch anlässlich des Jahrestags des maßgeblichen US-Abtreibungsurteils "Roe v. Wade" (1973) hat die Unterstützung der katholischen US-Bischöfe sowie der Führer zahlreicher anderer Glaubensgruppen.

Zahlreiche Unterstützer aus der Kirche

Kardinal Dolan, der in der US-Bischofskonferenz für das Thema Lebensschutz zuständig ist, eröffnete den Protestmarsch mit einem Gottesdienst in der katholischen Basilika zum Nationalschrein in Washington. Neben vier weiteren Kardinälen nahmen 320 Priester und rund 12.000 weitere Personen teil. Dolan sagte, der Schutz für das Leben müsse umfassend wiederhergestellt werden. "Der Schoß der Mutter ist der erste Schutzraum". Darüber hinaus sei auch die Umwelt ein Schutzraum, die Häuser und Nachbarschaften, "in denen Familien geschützt und bewahrt werden".

Der Kardinal hatte Trump am Montag zur Wiederaufnahme der sogenannten Mexiko-Politik gratuliert. Per Memorandum verfügte der Präsident, künftig keine Organisationen mehr im Ausland mit Steuergeldern zu finanzieren, die dort Abtreibungsberatung anbieten oder Abtreibungsempfehlungen aussprechen. Am Dienstag beschloss das US-Repräsentantenhaus eine weitergehende Gesetzesvorlage, mit der dauerhaft ausgeschlossen wird, dass US-Steuergelder für Abtreibungsorganisationen im Ausland eingesetzt werden dürfen. Trumps Präsidentendekret muss nun nicht mehr jährlich bestätigt werden. Der Senat hat das Gesetz bislang allerdings nicht aufgegriffen.

Die US-Bischofskonferenz unterstrich auf ihrer Website, seit dem Abtreibungsurteil von 1973 seien in den USA mehr als 57 Millionen Schwangerschaftsabbrüche legal durchgeführt worden. Die Zahl der Abtreibungen insgesamt ist rückläufig. Nach Angaben des Alan-Gutmacher-Institut fiel die Zahl der Abtreibungen 2016 erstmals unter die Millionengrenze. (KNA)

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