"Osservatore Romano" spricht von "Ökumene des Hasses"

Vatikan: Kritik an ultrakonservativen US-Katholiken

Veröffentlicht am 14.07.2017 um 11:45 Uhr – Lesedauer: 
Medien

Vatikanstadt  ‐ Fremdenfeindlichkeit, Islamophobie, Schwarzweißmalerei: Der "Osservatore Romano" macht einem Teil der konservativen US-Katholiken schwere Vorwürfe - und verweist dabei auf Papst Franziskus.

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Im Vatikan regt sich Kritik an ultrakonservativen Katholiken im Lager von US-Präsident Donald Trump. Derzeit äußerten sich in den Staaten bisweilen "manche, die sich als Katholiken bezeichnen, in einer Art und Weise, die bis vor kurzem ihrer Tradition noch fremd war und sehr nah an evangelikalen Tönen ist", heißt es in der aktuellen Ausgabe der vatikanischen Tageszeitung "Osservatore Romano" (Freitag). Beide verbinde Fremdenfeindlichkeit, Islamophobie, Schwarzweißmalerei und eine apokalyptische Weltsicht. So entwickele sich eine "Ökumene des Hasses" zwischen evangelikalen und katholischen Fundamentalisten.

Zudem eine sie der Wille, direkten religiösen Einfluss auf die Politik auszuüben, heißt es weiter in dem Artikel. Damit stünden diese Katholiken im Widerspruch zu Papst Franziskus. Der "Osservatore Romano" gilt als Sprachrohr des Vatikan.

Der Artikel fasst einen Aufsatz zusammen, der in der jüngsten Ausgabe der italienischen Jesuiten-Zeitschrift "La Civilta cattolica" erschien. Autoren sind der Koordinator der argentinischen Ausgabe des "Osservatore Romano", der protestantische Theologe Marcelo Figueroa sowie der Chefredakteur der "Civilta cattolica", Antonio Spadaro. Der Aufsatz trägt den Titel "Evangelischer Fundamentalismus und Katholischer Integralismus. Eine überraschende Ökumene". (KNA)