Geistlicher aus dem Bistum Trier steht unter Verdacht

Vatikan ordnet Missbrauchs-Verfahren an

Veröffentlicht am 10.01.2018 um 16:49 Uhr – Lesedauer: 
Bistum Trier

Trier ‐ Gegen einen früheren Pfarrer aus der Diözese Trier wird ein Strafverfahren eingeleitet. Es findet allerdings an einem Kirchengericht im Erzbistum Köln statt - aus einem ganz bestimmten Grund.

  • Teilen:

Gegen einen unter Missbrauchsverdacht stehenden Geistlichen des Bistums Trier wird ein Strafverfahren am kirchlichen Gericht des Erzbistums Köln eingeleitet. Das hat nach Mitteilung der Diözese Trier vom Mittwoch die vatikanische Glaubenskongregation entschieden. Da der frühere Pfarrer von Freisen im saarländischen Landkreis Sankt Wendel die Vorwürfe des Missbrauchs Minderjähriger bestreite, habe Rom ein Gerichtsverfahren angeordnet. Es sieht Strafen bis zur Entlassung aus dem Klerikerstand vor.

Voruntersuchung abgeschlossen

Das Verfahren findet laut Bistum Trier auf Wunsch von Bischof Stephan Ackermann in Köln statt, um "größtmögliche Neutralität" sicherzustellen. Im September hatte die Diözese eine Voruntersuchung abgeschlossen und nach Rom weitergeleitet. Demnach erhärtete sich in mehreren Fällen der Verdacht sexuellen Missbrauchs durch den in den Ruhestand versetzten 63-Jährigen. Dem Priester ist es untersagt, öffentlich Gottesdienste zu feiern und sein Amt auszuüben.

Die Staatsanwaltschaft hatte 2006, 2013 und 2016 Ermittlungen gegen den Priester durchgeführt, die jedoch wegen mangelnden Tatnachweises oder wegen Verjährung eingestellt wurden. Die mutmaßlichen Missbrauchsfälle könnten nach kirchlichem Recht geahndet werden. (KNA)