Vatikansprecher: Papst darf sagen, was er will
Zugleich sei die Ergänzung "klein, aber bedeutsam", sagte Lombardi am Freitagabend vor Journalisten in Eriwan. Franziskus hatte zu Beginn seiner dreitägigen Armenienreise in einer Rede im Präsidentenpalast in Eriwan unter anderem über die Armenier-Massaker von 1915 gesprochen und abweichend vom Skript das Wort "Völkermord" benutzt. Armenische wie türkische Medien griffen die Aussage rasch auf.
Zu möglichen Reaktionen der Türkei sagte Lombardi, es liege dem Papst fern, neue Konflikte zu schüren. Franziskus spreche immer "in der Perspektive von Friede und Versöhnung". Ebenso wies der Vatikansprecher die Annahme zurück, die Redeversion ohne das Wort "Völkermord" sei auf Betreiben des vatikanischen Staatssekretariats zustande gekommen.
Vatikanbehörde hat Franziskus "nichts auferlegt"
Die Vatikanbehörde habe Franziskus "nichts auferlegt", so Lombardi. "Dem Papst steht frei, den Text bis zur letzten Minute zu ändern." Ziel der Redenschreiber im Vatikan sei, ihm "die Freiheit zu lassen, das zu sagen, was er sagen will".
Zu der Forderung, die Vatikan-Archive für Recherchen über die Verfolgungen von 1915 zugänglich zu machen, sagte Lombardi, die betreffenden Dokumente seien längst zugänglich und zum Teil auch schon wissenschaftlich ausgewertet. (KNA)