Untersuchung nach kurzfristigem Rücktritt des bisherigen Abtes

Visitator überprüft Dormitio-Abtei

Veröffentlicht am 21.08.2016 um 15:26 Uhr – Lesedauer: 
Die Dormitio-Abtei in Jerusalem.
Bild: © KNA
Orden

Jerusalem ‐ Der Rücktritt von Abt Gregory Collins Ende Juni hat die Dormitio-Abtei in Jerusalem in eine Krise gestürzt. Deshalb beginnt am Mittwoch eine "außerordentliche Visitation" durch die Ordensleitung.

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Die Visitation durch den aus Trier kommenden Abtpräses der Kongregation der Verkündigung, Ansgar Schmidt, dauert bis zum 29. August, wie Abtei-Sprecher Nikodemus Schnabel mitteilte. Die Gemeinschaft, zu der knapp 20 Ordensleute in Jerusalem und im Kloster Tabgha am See Genezareth gehören, war durch den Rücktritt ihres bisherigen Vorstehers in eine Krise geraten.

Weitreichende Entscheidungskompetenz

Eine Visitation dient nach den kirchenrechtlichen Bestimmungen der Aufsicht, der Bestandsaufnahme und der Kontrolle einer Ordensgemeinschaft. Bei dieser außerordentlichen Visitation hat der Abtpräses eine weitreichende Entscheidungskompetenz. Wann eine Entscheidung über die Zukunft des Klosters falle und wie sie aussehen werde, sei vollkommen offen, hieß es. Sie könne von der baldigen Neuwahl eines Abtes bis zu strukturellen Veränderungen reichen.

Die deutschsprachige Benediktinerabtei der Dormitio gehört als Blickfang zur Silhouette Jerusalems. Der Bau des Klosters auf dem Zionsberg am Rande der Altstadt begann im März 1906. Es befindet sich dort, wo nach kirchlicher Überlieferung das Letzte Abendmahl Jesu und die Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Apostel stattfanden. Seine Entstehung verdankt das Kloster einem Besuch von Kaiser Wilhelm II. in Jerusalem. (KNA)

22.08., 08:50 Uhr: Zeitpunkt des Beginns der Visitation korrigiert

Linktipp: Abt der Dormitio-Abtei tritt zurück

Gregory Collins, Abt der Dormitio-Abtei in Jerusalem, tritt mit Wirkung zum kommenden Mittwoch von seinem Amt zurück. Der Ire, der seit 2011 die Gemeinschaft leitet, nannte keine Gründe für den Rücktritt.