Bonn ‐ Hand aufs Herz: Auch als regelmäßiger Kirchgänger wissen Sie nicht, was ein Aspergill oder ein Korporale ist, oder? Katholisch.de stellt die liturgischen Gegenstände in einer Bildergalerie vor.
Von A wie Altarkreuz bis Z wie Ziborium gibt es viele liturgische Gegenstände, die zur Feier eine eines Wortgottesdienstes oder einer Heiligen Messe benötigt werden. Aber wer aus der Gemeinde - Messdiener ausgenommen - weiß schon mit Sicherheit, wie diese Dinge richtig heißen? Heute können Sie auf katholisch.de die Begriffe von A bis K in Erinnerung rufen oder neu lernen. Mit Foto und erklärendem Text zeigen wir sie in der Bildergalerie. Klicken Sie sich durch!
Galerie: 13 Bilder
ALTARTUCH: Früher lagen gleich drei verschiedene Leinentücher auf den Altar, an dem die Eucharistie zelebriert wird. Ein Tuch stand für die Windel des neugeborenen Heilands im Stall zu Bethlehem, die beiden anderen erinnerten an das Grabtuch Jesu. Heute dient in der Regel ein einzelnes weißes Tischtuch als festliche Altardecke.
AMBO: Als Ambo (gr. erhöhter Rand) bezeichnet man das Lesepult im Altarraum. Es ist oft etwas erhöht und mit Schnitzereien verziert. Von hier aus verkündet der Zelebrant das Evangelium und nutzt es häufig auch zum Predigen. Die Lektoren nutzen den Ambo für ihre Lesung. Auch die Fürbitten werden meist von hier vorgetragen.
HOSTIENSCHALE: Hostien (lat. Opfer) sind kleine flache Oblaten aus Mehl und Wasser, die in der Eucharistie zum Leib Christi gewandelt werden. Aus der vergoldeten Hostienschale werden sie als Kommunion an die Gläubigen ausgeteilt.
KÄNNCHEN: Während der Gabenbereitung werden aus zwei kleinen Glaskännchen Wasser und Wein in den Kelch gegossen. Das Verdünnen des Weines geht auf Zeiten zurück, in denen der Wein zu stark war, um ihn pur zu trinken. Zugleich symbolisiert es die Verbindung von Gott und den Menschen in Christus, sowie die Verbundenheit der Gläubigen mit ihm. Damit Wein- und Wasserkanne nicht verwechselt werden, tragen sie manchmal Symbole oder lateinische Buchstaben für Aqua (Wasser) und Vino (Wein).
KELCHWÄSCHE: Zum Kelch (links im Bild) gehört das leinene Kelchtuch, mit dem der Priester das Gefäß auswischt. Darauf liegt entweder die Patene oder eine Palla, das ist ein quadratisches Leinentuch, das durch ein eingearbeitetes Stück Pappe verstärkt ist. Die Palla soll Verunreinigungen des Messweins verhindern. Bis zur Gabenbereitung ist der Kelch häufig von einem so genannten Velum verhüllt, ein festlicher Stoff in der liturgischen Farbe des Tages, der den Kelch den Blicken entzieht und zugleich darauf hinweist, dass die Gläubigen hier etwas Besonderes erwartet.
KELCH: "Das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes, mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird zur Vergebung der Sünden", sagt der Priester während der Eucharistie und hält ein kostbares Gefäß aus Edelmetall in die Höhe. Darin ist der Wein, der während der Wandlung zum Blut Christi wird, das er für die Menschheit vergossen hat. Die Gemeinde empfängt den Wein ebenso wie das heilige Brot zur Vergebung der Sünden. Im kleineren Kreis trinkt jeder Gläubige einen Schluck des Weines, beim sonntäglichen Gemeindegottesdienst in der Regel nur die Zelebranten und die Kommunionhelfer, die sich dazu um den Altar versammeln. Dabei kommt der Rest der Gemeinde nicht zu kurz, denn nach der katholischen Lehre sind Leib und Blut Jesu sowohl im heiligen Brot als auch im Wein vollständig gegenwärtig. Auf dem Kelch im Bild liegt die Palla, um den Messwein vor Verunreinigungen zu schützen.
ALTARKREUZ: Bei Gottesdiensten muss sich ein Kruzifix, also ein Kreuz mit dem Bild oder der Figur des Gekreuzigten, in der Nähe des Altars befinden und für die gesamte Gemeinde gut sichtbar sein. Häufig hängt das Kreuz erhöht im Altarraum und ist auch aus der letzten Kirchenbank zu sehen.
ANTEPENDIUM: An der Vorderseite des Altars sowie an den Seiten ist eine reich verzierte und bestickte Verkleidung angebracht, das Antependium (lat. vorhängen). Oftmals ist es in den liturgischen Farben des Kirchenjahres gehalten.
KERZEN: Kerzen brennen in jedem Gottesdienst, sie verbreiten eine besinnliche Stimmung und tragen Licht in die Welt. Die wichtigste Kerze ist die beeindruckende Osterkerze, die in der Osternacht geweiht und entzündet wird (siehe Bild). Sie ist das Symbol für Christus und viele andere Kerzen, etwa die Tauf- und Kommunionkerze, werden an ihr entzündet.
KORPORALE: Der Priester legt während der Gabenbereitung ein kleines Leinentuch, das Korporale (lat. Körper, Leib), auf das Altartuch. Wenn er nun während der Eucharistiefeier das Brot bricht, fallen kleine Krümel auf das Tuch, die genauso der "Leib Christi" sind, wie die großen Hostienteile. Beim Reinigen der Geräte gibt er diese so genannten "Körperchen" mit in den Kelch des Weines.
Die Kredenz, auch Gabentisch genannt, steht an der Seite des Altarraums und hält alle liturgischen Geräte zur Gabenbereitung bereit - also Kelch und Kelchwäsche, Hostienschale und Kännchen. Hier können Priester und Diakon nach der Eucharistie auch die Gefäße reinigen.
ASPERGILL & WEIHWASSERKESSEL: Ein Aspergill (lat. bespritzen) oder auch Sprengel genannt, ist ein Gerät zur Versprengung von Weihwasser im Gottesdienst. Angewandt wird es zum Beispiel während des Asperges, einem Begleitgesang zum sonntäglichen Taufgedächtnis, bei dem der Priester die Gemeinde mit Weihwasser segnet. Das Aspergill besteht aus eine hohlen Kugel mit kleinen Löchern an einem langen Griff. In der Kugel befindet sich ein Schwamm, der in mit Weihwasser getränkt wird. Das Aspergill kommt auch bei Beerdigungen oder Segnungen zum Einsatz.
BURSA: Die Bursa ist eine kunstvoll bestickte Stofftasche aus zwei flachen, festen Teilen, in der das Korporale, also das Altartuch, aufbewahrt wird. Es passt in der Regel farblich zum Messgewand. Häufig ist ein Kreuz auf der Vorderseite eingestickt. Als Umhängetäschchen dient die Bursa auch zum Transport der Heiligen Kommunion und des Öls zur Krankensalbung bei Krankenbesuchen des Priesters.
Wozu braucht ein Priester während der Messe ein Lavabotuch und wie ist ein Weihrauchfass gebaut? Unsere Bildergalerie der im Gottesdienst gebrauchten liturgischen Gegenstände wird wohl auch für regelmäßige Kirchgänger einige Überraschungen enthalten. Oder wissen Sie, was eine Pyxis ist?