Vor Trump-Besuch: Greenpeace kapert Petersdom
Wenige Stunden vor dem Treffen zwischen Papst Franziskus und US-Präsident Donald Trump haben Greenpeace-Aktivisten am frühen Mittwochmorgen in Rom für mehr Klimaschutz demonstriert. Auf die Kuppel des Petersdoms projizierten sie aus mehreren hundert Metern Entfernung mit Laserstrahlen die Botschaft "Planet Earth First!" ("Planet Erde zuerst"), in Anspielung auf Trumps Wahlkampfslogan "America First!". Italienische Medien zeigten im Internet ein Video von der Aktion.
Trump will heimische Industrie stärken
Der Präsident hatte zuletzt zahlreiche Klimaschutz-Vorgaben aufgehoben, um die heimische Kohle- und Ölindustrie zu begünstigen. Die USA sind der weltweit zweitgrößte Verursacher klimaschädlicher Treibhausgase. "An erster Stelle muss der Schutz der Erde stehen", zitierte das Hamburger "Presseportal" den Greenpeace-Energieexperten Andree Böhling. "Trump darf sich beim Klimaschutz nicht auf Kosten anderer aus der Verantwortung stehlen. Die USA müssen im Pariser Klimaabkommen bleiben und ihren Beitrag leisten, um die Erderwärmung zu bremsen."
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In den kommenden Tagen will Trump entscheiden, ob die USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen aussteigen. Das Abkommen wurde Ende 2015 nach zähen Verhandlungen von knapp 200 Staaten beschlossen, darunter auch die USA. Es gilt als historischer Meilenstein für den Klimaschutz. Nach einer Umfrage des Chicago Council vom November 2016 spricht sich eine Mehrheit (71 Prozent) der Amerikaner für einen Verbleib der USA im Abkommen aus. Dies fordern auch zahlreiche Unternehmen sowie US-Bundesstaaten und Städte. "Wenn Trump aus dem Pariser Abkommen aussteigt, schadet er nicht nur dem Planeten Erde, sondern auch seinem eigenen Land", so Böhling.
Im Gegensatz zu Trump vertrete Papst Franziskus einen klaren Standpunkt für den Schutz des Weltklimas. Franziskus hatte sich 2015 in seiner Enzyklika "Laudato si" dafür ausgesprochen, dem Klimaschutz oberste Priorität einzuräumen. Unter der Überschrift "Über die Sorge für das gemeinsame Haus" fordert das Kirchenoberhaupt, niemand dürfe den Klimawandel verharmlosen oder sich seiner Verantwortung entziehen. In seiner Schrift fordert der Papst die Abkehr von Kohle, Öl und Gas und den weltweiten Ausbau der erneuerbaren Energien. Zudem fordert Franziskus die Politik auf, sich nicht den Interessen der Wirtschaft und Finanzwelt zu unterwerfen. (KNA)