Kirchen fordern faires und verbindliches Klimaabkommen

"Wir haben die Verantwortung"

Veröffentlicht am 25.10.2015 um 18:58 Uhr – Lesedauer: 
Umwelt

Wuppertal ‐ Ein verbindliches Klimaabkommen fordern Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche von den Teilnehmern der UN-Klimakonferenz im November. Ihre Forderungen untermauern sie mit einer ungewöhnlichen Aktion: einem 1500 Kilometer langen Pilgerweg.

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Er äußerte sich bei einer Veranstaltung mit Teilnehmern des ökumenischen Klimapilgerwegs, die inzwischen die Hälfte der Strecke von Flensburg nach Paris zurückgelegt haben.

Schick: Nicht alle tragen zum Klimawandel bei

Ziel müsse es sein, die Erderwärmung deutlich unter zwei Grad Celsius zu halten, ergänzte der Bamberger katholische Erzbischof Ludwig Schick. Bei dem Abkommen sei die unterschiedliche Verantwortung der Staaten zu berücksichtigen. "Nicht alle tragen zum Klimawandel bei." Die Kirchen sieht Schick, der in der Bischofskonferenz für den Bereich Weltkirche zuständig ist, in besonderer Verantwortung für die ärmeren Staaten, aber auch für die nachfolgenden Generationen: "Nächstenliebe bezieht sich auf alle." Von Deutschland und der Europäischen Union forderte Schick, "mit ehrgeizigen Zielvorgaben und Best Practice Beispielen" voranzugehen.

Linktipp: Klimapilgern

Anlässlich der UN-Klimakonferenz Anfang Dezember in Paris lädt ein breites ökumenisches Bündnis zu einem Pilgerweg für Klimagerechtigkeit ein. Der Pilgerweg startete am 13. September 2015 in Flensburg und endet am 28. November 2015 in Paris.

"Wir haben eine Verantwortung für die nächste Generation und für diejenigen, die schon jetzt unter dem Klimawandel leiden", erklärte auch Manfred Rekowski, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Guillermo Kerber vom Weltrat der Kirchen betonte, dass das Abkommen in Paris nicht das Ende der Anstrengungen sein dürfe. "Es ist wichtig, dass wir auch hier einen Wandel in unserem Lebensstil vollziehen." Zudem müssten Vereinbarungen getroffen werden, die den armen Ländern langfristig helfen.

Seit Mitte September unterwegs

Die Klimapilger sind eine internationale ökumenische Bewegung, die von Bistümern, Landeskirchen, Entwicklungsdiensten, Missionswerken und Jugendverbänden getragen wird. Ziel der Pilger ist es, bei der Weltklimakonferenz ab Ende November in Paris auf die globale Dimension des Klimawandels aufmerksam zu machen. Die deutsche Pilgergruppe war am 16. September in Flensburg gestartet. Ihre knapp 1.500 Kilometer lange Strecke führt sie in den nächsten Wochen noch über Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz nach Paris, wo die Pilger den Teilnehmern der UN-Klimakonferenz einen Forderungskatalog überreichen wollen. (KNA)