Woelki zu Diakonen: Notleidende sind euch anvertraut
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat das vor 50 Jahren in der katholischen Kirche eingeführte Amt des Ständigen Diakons gewürdigt. Bei einem Gottesdienst mit Diakonen im Kölner Dom sagte der Erzbischof am Mittwoch: "Sie sind da, um den Armen in der Kirche ein Gesicht zu geben." Notleidende und Kranke seien den Diakonen in besonderer Weise anvertraut. Sie müssten als "Stachel im Fleisch der Kirche" deren diakonische Berufung wachhalten.
Neben Bischöfen und Priestern bilden Diakone die erste Stufe des kirchlichen Amtes in der katholischen Kirche. Lange Zeit war der Diakonat nur ein Durchgangsstadium zum Priestertum. Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) belebte das Amt neu. Im Kölner Dom wurden am 28. April 1968 die weltweit ersten fünf Männer zu Ständigen Diakonen geweiht. Seitdem arbeiten Ständige Diakone haupt- oder nebenamtlich in der Seelsorge. Die meisten Diakone sind verheiratet; sie müssen im Gegensatz zu Priestern nicht ehelos leben.
Derzeit deutschlandweit etwa 3.300 Ständige Diakone
Der Gottesdienst mit Woelki gehörte zum Programm der derzeitigen Bundestagung der Arbeitsgemeinschaft Ständiger Diakonat in Deutschland, die bis Donnerstag dauert. In der Bundesrepublik arbeiten derzeit etwa 3.300 Ständige Diakone. Von ihnen üben 1.225 das Amt hauptberuflich aus, 2.070 haben daneben einen Zivilberuf. Weltweit sind heute rund 45.000 Diakone tätig. Das Erzbistum Köln verzeichnet für die zurückliegenden fünf Jahrzehnte 420 Ständige Diakone.
Ohne Diakonie und Caritas könne es keine Kirche und christliche Gemeinde geben, sagte der Kardinal. Beides seien Wesensvollzüge der Kirche. Diakone dürfen taufen, trauen, beerdigen und predigen - aber nicht wie Priester oder Bischöfe die Eucharistiefeier leiten oder die Beichte hören. Sie sollen Wortgottesdienste gestalten, Bibelkreise organisieren und sich gemäß dem frühchristlichen Vorbild besonders den Aufgaben der Caritas und sozialen Hilfswerken widmen. (rom/KNA)