Zahl der Katholiken sinkt
Nach jüngsten Zahlen sank der Anteil der Katholiken von mehr als 90 auf etwa 70 Prozent. Rund jeder siebte Brasilianer bekennt sich zu einer protestantischen Kirche. Im Jahr 2000 bezeichneten sich 7,4 Prozent der Brasilianer als religionslos.
Angesichts rückläufiger Katholikenzahlen in den mehr als 260 Bistümern des Landes versucht die Kirche, sich verstärkt an junge Menschen zu wenden sowie ihre sozialen und pastoralen Aktivitäten in den rasch wachsenden Großstädten auszubauen. Umstritten ist, wie sie den verschiedenen evangelikalen Gruppierungen begegnen soll. Das Spektrum reicht von vorsichtiger ökumenischer Zusammenarbeit bis zu totaler Ablehnung.
Spanier und Portugiesen brachten das Christentum
Vorsitzender von Brasiliens Bischofskonferenz ist Kardinal Raymundo Damasceno Assis (74), Erzbischof von Aparecida. Die Vollversammlung der Bischöfe wählte ihn im Mai 2011 im südbrasilianischen Wallfahrtsort Aparecida für die kommenden vier Jahre. Assis tritt in diesem Amt die Nachfolge von Bischof Geraldo Lyrio Rocha (68) an, der nach vierjähriger Amtszeit auf eine Wiederwahl verzichtete.
Das Christentum kam mit den spanischen und portugiesischen Eroberern im 16. Jahrhundert ins heutige Brasilien. Großen Anteil bei seiner Ausbreitung hatten die Jesuiten, die beispielsweise 1554 die Stadt Sao Paulo gründeten. Wichtiges Zentrum der katholischen Kirche ist der jährlich von Millionen Pilgern besuchte Marienwallfahrtsort Aparecida.
(skl/KNA)