Radikale Mapuche bekennen sich zu den Taten

Wieder brennen Kirchen in Chile

Veröffentlicht am 21.09.2017 um 11:55 Uhr – Lesedauer: 
Kriminalität

Santiago de Chile ‐ Immer wieder ist es in der Vergangenheit zu Anschlägen auf Kirchengebäude in Chile gekommen. Die Täter: radikale Ureinwohner, die für ihre Taten nach eigenen Angaben auch eine Begründung haben.

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In Chile sind erneut drei Brandanschläge auf Kirchen verübt worden. Wie lokale Medien am Mittwoch (Ortszeit) berichteten, wurden in der Unruheprovinz La Araucania zwei katholische sowie eine evangelische Kirche zum Ziel der Brandstifter. Nach Angaben der Ermittlungsbehörden wurden in der Nähe der Tatorte Bekennerschreiben von radikalen Mapuche gefunden.

Zuletzt gab es in Chile immer wieder Brandanschläge auf kirchliche Einrichtungen, zu denen sich radikale Mapuche bekannten. Die Gruppe "Weichan Auka Mapu" begründete ihre Anschläge in der Vergangenheit damit, dass Kirchenvertreter mitverantwortlich für Repressionen gegen ihr Volk seien. Chiles Präsidentin Michelle Bachelet hatte sich erst vor wenigen Wochen für das historische Unrecht entschuldigt, das den Mapuche in der jüngsten Geschichte widerfahren war und zu einem Dialog eingeladen.

Die Mapuche sind die Ureinwohner im Süden von Chile und Argentinien. Nach der chilenischen Unabhängigkeit 1818 begann in den 1860er Jahren ihre Entrechtung: Einmarsch der Armee, Enteignung, Niedergang der indigenen Tradition und Sprache. Erst vor einigen Jahren setzte bei den Mapuche eine Rückbesinnung auf die eigene Kultur und Identität ein. Eine kleine Minderheit radikalisierte sich. Die Mapuche zählen zum ärmsten und am wenigsten gebildeten Teil der Bevölkerung. Papst Franziskus wird im Januar Chile besuchen. (KNA)