Katholische Weltvereinigung für Kommunikation (SIGNIS)

Veröffentlicht am 06.01.2015 um 23:20 Uhr – Von Joachim Opahle – Lesedauer: 
Die Erde.
Bild: © dpa
Kirche und Medien

Kevelaer ‐ SIGNIS – der katholische Weltdachverband für Kommunikation – ist im Jahr 2001 aus der Fusion der bereits bestehenden Medienorganisationen OCIC für Kino und Filmarbeit und UNDA für Radio und Fernsehen hervorgegangen – beides traditionsreiche internationale kirchliche Vereinigungen mit jahrzehntelanger Erfahrung.

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Wegen der zunehmenden Verschmelzung im Film- und Rundfunksektor war es sinnvoll, die Kräfte im Bereich der elektronischen Medien zusammenzuführen. Die neue, weltweit agierende Vereinigung nennt sich SIGNIS, ein Wortspiel aus signum (Zeichen) und ignis (Glut, Feuer). Auf evangelischer Seite gibt es mit der World Association for Christian Communication (WACC) eine entsprechende Einrichtung.

Als internationale katholische Fachorganisation ist SIGNIS ( www.signis.net ) eng mit dem Vatikan verbunden. Er approbiert die Statuten und stellt auch den Großteil der Mittel bereit, die für die weltweite Koordinationsarbeit unerlässlich sind. Darüber hinaus ist SIGNIS als Nichtregierungsorganisation (NGO) bei weltweiten Einrichtungen wie der UNO, der UNESCO oder dem Europarat in Straßburg anerkannt. Mitglieder von SIGNIS sind die nationalen Bischofskonferenzen oder Einzelorganisationen aus dem Medienbereich wie etwa der amerikanische Kirchensender EWTN. Sie entsenden Experten aus den jeweiligen Medienbereichen, die sich regelmäßig auf Konferenzen und Kongressen treffen und den internationalen Erfahrungsaustausch pflegen.

Die konkreten Aufgabenfelder von SIGNIS, dessen Sitz in Brüssel ist, liegen in den fünf Hauptbereichen Film (Kino), Radio, Fernsehen, Internet und Mediennutzung (engl.: media literacy). Im Filmsektor organisiert SIGNIS die Besetzung der ökumenischen Experten-Jurys auf den internationalen und nationalen Filmfestivals, beispielsweise in Berlin, Cannes, Venedig, Las Palmas, Monte Carlo, Montreal, Quito, Montevideo, Kiew, Mar del Plata, La Habana, San Sebastian, Teheran, Hongkong. Dass die Stimme der Konfessionen und Religionen auf diesen und vielen weiteren Filmfestivals gefragt ist, zeigen die Wertschätzung kirchlicher Filmkritik und die Kompetenz, die in den Preisverleihungen der religiös beheimateten Jurys zum Ausdruck kommt.

Im Radiobereich leistet SIGNIS schwerpunktmäßig Beratung und technische Dienstleistung für Rundfunkstationen, die vor allem in Afrika, Lateinamerika und Asien als Instrumente der Verkündigung des Evangeliums große Verbreitung haben. Im Fernsehbereich koordiniert SIGNIS eine international bestückte Datenbank mit Programmen katholischer Sender. Regelmäßig finden weltweite Arbeitskonferenzen statt, die dem Programmaustausch und der Vernetzung dienen ( www.catholictv.com ). Außerdem ist SIGNIS in Kooperation mit evangelischen Partnern Ausrichter von Fachkonferenzen und Festivals, etwa dem Europäischen Festival für Religiöse Fernsehprogramme, das seit 1968 im Dreijahresrhythmus in wechselnden europäischen Ländern stattfindet.

Im Bereich der Medienpädagogik ist SIGNIS gefragter Kooperationspartner bei internationalen Konferenzen zum Mediennutzungsverhalten und zur Medienwirkung. Daneben beansprucht die Verschmelzung der Medien im Internet immer mehr internationale Aufmerksamkeit, etwa in der Problematisierung neuer Informationstechnologien, bei der Herausarbeitung der pastoralen Funktion des Internets oder in der Erörterung internationaler Standards in der Medienpädagogik oder beim Jugendschutz.

Auf zurückliegenden Weltkongressen fokussierte SIGNIS die weltweit versammelte kirchliche Medienkompetenz auf Menschenrechtsthemen wie Frauen- oder Kinderrechte und demonstrierte damit seine advokatorische Bedeutung als Stimme derer, die sich im weltweiten Konzert der Medien kaum Gehör verschaffen können.

Link

www.signis.net
Von Joachim Opahle