Vor Gott gibt es keine Ausländer
Rechtsextremes oder rassistisches Denken und Handeln sei mit dem christlichen Glauben unvereinbar und Sünde, heißt es in dem Aufruf: "Wer die Würde und die Rechte von Menschen missachtet, wer andere Menschen mit Hass verfolgt, verletzt oder gar ermordet, handelt gegen den Willen Gottes."
Pfarreien als Forum
Nach Einschätzung der Kirchen reicht die Macht von Vorurteilen und Ressentiments "bis weit in die sogenannte Mitte unserer Gesellschaft - und damit leider auch in unsere christlichen Gemeinden hinein". Insbesondere Pfarreien und Kirchengemeinden werden deshalb aufgefordert, Opfer von Rassismus einzuladen, ihnen zuzuhören und ihnen ein Forum zu geben.
In ihrem Gemeinsamen Wort appellieren die Kirchenvertreter auch an die Politik, den Menschen, die lange in Deutschland leben, müsse der Weg zu einer gleichberechtigten Teilhabe offen stehen.
Die Kirchen begrüßten die Aussage des Bundesverfassungsgerichts, dass die Würde des Menschen migrationspolitisch nicht zu relativieren sei. Sie sehen sich in ihrer Auffassung bestätigt, "nicht nur die Sozialleistungen im Asylbewerberleistungsgesetz, sondern das Aufenthaltsrecht insgesamt an dieser Grundnorm zu messen." Das Schlüsselelement für eine gelingende Integration sei ein sicherer Aufenthaltsstatus.
Mit ihrer Erklärung laden die Kirchen zur "Interkulturellen Woche" ein, die vom 22. bis 28. September stattfindet und in diesem Jahr unter dem Motto "Wer offen ist, kann mehr erleben" steht. Zentrales Thema ist die Bekämpfung von Rassismus und Vorurteilen. (KNA)