Kirchen rufen zum Kampf gegen Rassismus auf

Vor Gott gibt es keine Ausländer

Veröffentlicht am 25.04.2013 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Rechtsextremismus

Bonn ‐ Die christlichen Kirchen in Deutschland haben zum Kampf gegen Rechtextremismus und Rassismus aufgerufen. Die Deutsche Bischofskonferenz, der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und die orthodoxen Kirchen appellierten am Donnerstag in einer Erklärung zudem an die Politiker, im anstehenden Bundestagswahlkampf auf Äußerungen zu verzichten, die ablehnende und abwehrende Stimmungen gegenüber Fremden, Migranten und Benachteiligten fördern.

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Rechtsextremes oder rassistisches Denken und Handeln sei mit dem christlichen Glauben unvereinbar und Sünde, heißt es in dem Aufruf: "Wer die Würde und die Rechte von Menschen missachtet, wer andere Menschen mit Hass verfolgt, verletzt oder gar ermordet, handelt gegen den Willen Gottes."

Pfarreien als Forum

Nach Einschätzung der Kirchen reicht die Macht von Vorurteilen und Ressentiments "bis weit in die sogenannte Mitte unserer Gesellschaft - und damit leider auch in unsere christlichen Gemeinden hinein". Insbesondere Pfarreien und Kirchengemeinden werden deshalb aufgefordert, Opfer von Rassismus einzuladen, ihnen zuzuhören und ihnen ein Forum zu geben.

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Video: © Volker Farrenkopf

Magazin "Alpha & Omega - Kirche im Gespräch" zum Thema: "Pater Rupert Mayer – Glaubenszeuge gegen die Nazis"

In ihrem Gemeinsamen Wort appellieren die Kirchenvertreter auch an die Politik, den Menschen, die lange in Deutschland leben, müsse der Weg zu einer gleichberechtigten Teilhabe offen stehen.

Die Kirchen begrüßten die Aussage des Bundesverfassungsgerichts, dass die Würde des Menschen migrationspolitisch nicht zu relativieren sei. Sie sehen sich in ihrer Auffassung bestätigt, "nicht nur die Sozialleistungen im Asylbewerberleistungsgesetz, sondern das Aufenthaltsrecht insgesamt an dieser Grundnorm zu messen." Das Schlüsselelement für eine gelingende Integration sei ein sicherer Aufenthaltsstatus.

Mit ihrer Erklärung laden die Kirchen zur "Interkulturellen Woche" ein, die vom 22. bis 28. September stattfindet und in diesem Jahr unter dem Motto "Wer offen ist, kann mehr erleben" steht. Zentrales Thema ist die Bekämpfung von Rassismus und Vorurteilen. (KNA)

Interkulturelle Woche

Die Interkulturelle Woche ist eine bundesweite Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Sie wird am 21. September 2013 in der Kieler Kirche St. Nikolai mit einem ökumenischen Gottesdienst eröffnet. Bundesweit sind ziwschen dem 22. und 28. September mehr als 4.500 Veranstaltungen an über 500 Orten geplant. Für die Vorbereitung der Interkulturellen Woche hat der Ökumenische Vorbereitungsausschuss verschiedene Materialien (Materialheft, Plakate und Postkarten) erstellt. (meu)