"Vom Anfang bis zum Ende"
Unter die Lebensschützer mischte sich eine Gruppe von Gegendemonstranten und sorgte mit Trillerpfeifen, Sprechchören und Schildern für Aufsehen. Während der Ansprachen wurden sie kurz von der Polizei abgedrängt.
Wie in den vergangenen Jahren wurde der "Marsch für das Leben" vom Bundesverband Lebensrecht (BVL) organisiert, zu dem sich 13 Lebensschutzorganisationen zusammengeschlossen haben. Zugleich fand eine Gegendemonstration vor dem Brandenburger Tor statt. Deren Teilnehmer forderten unter anderem ein Recht auf Schwangerschaftsabbruch. Die Gegenveranstaltung wurde von einem "Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung" organisiert. Ihm gehören unter anderen der Humanistische Verband Deutschlands sowie der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg an. Sie warfen den Teilnehmern des Marsches ein "fundamentalistisches Weltbild" vor.
Unterstützung von Kirchenvertretern
Der BVL-Vorsitzende Martin Lohmann erklärte in seinem Schlusswort, die Teilnehmer des Marsches hätten gleichsam mit ihren Füßen für das Leben abgestimmt. Im vergangenen Jahr hatten an der Kundgebung rund 4.500 Menschen teilgenommen.
Ihre Unterstützung für den Marsch hatten vorab prominente Kirchenvertreter bekundet. So ließ Papst Franziskus über Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin den Teilnehmern "herzliche Grüße" bestellen. In einem Brief aus dem Vatikan rief er dazu auf, "dass die Kultur des Lebens auch weiterhin in Deutschland eine Heimat hat". Der Präfekt der römischen Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Müller, würdigte den Marsch als "mutiges Zeugnis".
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx , lobte, dass die Teilnehmer "ein augenfälliges Zeichnen von unserer Überzeugung geben, dass menschliches Leben immer und überall unter einem besonderen Schutz" steht. Schon im Vorfeld der Aktion hatte er betont, dass Leistungsfähigkeit und gesundheitliche Indikatoren keinesfalls ein Maßstab für die Würde des Menschen sein dürften, "ganz gleich, ob er noch nicht geboren ist, ob er klug, intelligent und leistungsstark oder krank, behindert und altersschwach ist". Auch der neue Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, bekundete seine Unterstützung. (som/KNA)