"Gotteslob" kommt im Advent 2013
Die Erstauflage des von der Katholischen Bibelanstalt Stuttgart herausgegebenen "Gotteslobs" beträgt 3,6 Millionen Exemplare. Damit das Gesangbuch nicht zu dick ausfällt, wird es auf sehr dünnem Spezialpapier gedruckt. Rund 3.000 Tonnen davon sind bereits bestellt. Pro Woche müssen bis zu 75.000 Exemplare fertiggestellt werden. Das Konzept und die Inhalte für die Neuausgabe erarbeiteten die Bischöfe zusammen mit Beratern und rund 100 Fachleuten aus den Bereichen Liturgie, Kirchenmusik, Pastoral, Bibelexegese, Dogmatik und Spiritualität. Mehr als zehn Jahre wurde am neuen "Gotteslob" gearbeitet.
Der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann von der "Unterkommission Gemeinsames Gebet- und Gesangbuch" der Bischofskonferenz bezeichnete das Buch als "Proviantpaket fürs Glaubensleben". Es biete "konkrete Anregungen für das persönliche und gemeinsame Gebet zu Hause, es gibt Hilfen zur Glaubensvertiefung und es macht eine reiche Auswahl wichtiger Gebete und Lieder – alter und neuer – zugänglich". Die neue Ausgabe sei zwar "völlig neu konzipiert", trete aber dennoch die Nachfolge des "über Jahrzehnte bewährten Gotteslobs" an.
Kontroversen über Wandlungsworte und Oosterhuis-Lieder
Im Zuge der Neugestaltung des Gesangsbuchs sei auch die Übersetzung der Einsetzungsworte bei der Wandlung in der Messe immer wieder Thema gewesen, erklärte Hoffmann. Künftig sollen auch in Deutschland die Priester bei den Kelchwandlungsworten am Altar sagen sollen: "mein Blut, das für Euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden" – statt "für Euch und für alle". Zu der genauen Übersetzung der verbindlichen lateinischen Fassung der Jesus-Worte hatte Papst Benedikt XVI. die deutschen Bischöfe im April aufgefordert. Laut Hoffmann soll es im neuen Gesangsbuch eine Einführung in die Thematik geben: "Der Heilige Vater hat in dieser Sache nun eine Klärung herbeigeführt, und das soll auch im Gotteslob zum Ausdruck kommen, auch wenn für die Zelebration natürlich das aktuelle Messbuch gilt".
Für Kontroversen hatte in den vergangenen Monaten auch das Gerücht gesorgt, dass auf Anweisung Roms keine Lieder des niederländischen Theologen Huub Oosterhuis im neuen Gotteslob auftauchen sollten. Das neue Gesangbuch soll allerdings nach Angaben der Zeitungen der Verlagsgruppe Bistumspresse in Osnabrück auch Werke des ehemaligen Jesuiten, der 1970 das Priesteramt niederlegte und heiratete, enthalten. (luk)