Halt im Miteinander
Im Konflikt um die Limburger Amtsführung wird am (heutigen) Montag ein Treffen des Bischofs mit Kardinal Lajolo erwartet . Genaueres zum Zeitplan des Besuches war zunächst nicht bekannt. Der emeritierte Kardinal kennt Deutschland gut aus seiner Zeit als Botschafter des Heiligen Stuhls in Berlin. Der 78-Jährige spricht fließend Deutsch.
Dem Limburger Bischof werden ein autoritärer Führungsstil und Verschwendung vorgeworfen. Dabei geht es unter anderem um die stark gestiegenen Kosten für seinen neuen Bischofssitz. Erst am Freitag war Tebartz-van Elst ein Protestbrief mit rund 4.400 Unterschriften von Kirchenmitarbeitern, Priestern und Gläubigen überreicht worden .
"Die Mittel, die es braucht, um den Turm des Vertrauens zu bauen, sind die guten und konstruktiven Absichten und Einstellungen, wie ich sie in Gesprächen mit den Vertretern der synodalen Gremien in diesen Tagen erfahren durfte", sagte Bischof Tebartz-van Elst im Festgottesdienst weiter. In der Nachfolge Christi brauche es die Verlässlichkeit des Vertrauens, um in einen "verbindenden und verbindlichen Dialog" treten zu können.
Laut Bistum dient der Besuch aus dem Vatikan der Rückenstärkung für den Bischof. Lajolo plane keine "Untersuchung oder Absetzung, sondern der Besuch dient dem brüderlichen Gespräch", so ein Sprecher.
Der Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz, prominentester Kritiker des Bischofs, kündigte im "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag) an, er werde dem päpstlichen Gesandten sagen, dass er den Bischof in der Ausübung seines Dienstes behindert sehe, weil sich das Bistum in einer "tiefgreifenden, zerstörerischen Vertrauenskrise befindet". (dpa)