Baukosten belaufen sich auf 31 Millionen Euro

Diözesanes Zentrum teurer als geplant

Veröffentlicht am 08.10.2013 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Bistum Limburg

Limburg ‐ Die Kosten für den Bau des neuen Diözesanen Zentrums und bischöflichen Hauses am Limburger Domberg fallen weit höher aus als bisher auch von Kritikern angenommen. Sie belaufen sich nach Darstellung des Bistums Limburg von Montagabend auf rund 31 Millionen Euro. Ursprünglich waren 5,5 Millionen Euro angesetzt.

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Die Summe von 31 Millionen Euro habe die von Diözesanbischof Franz-Peter Tebartz-van Elst für diesen Monat angekündigte verwaltungsinterne Kostenrechnung ergeben, so das Bistum. Nun würden alle Unterlagen an die von dem Bischof erbetene Sonderkommission der Deutschen Bischofskonferenz weitergeleitet.

Sie habe den Auftrag, die verschiedenen Einzelprojekte der gesamten Baumaßnahme hinsichtlich der Kosten und ihrer Finanzierung zu prüfen. Das Ergebnis dieser Prüfung werde dem Bischof und der Öffentlichkeit vorgelegt. Tebartz-van Elst sieht sich im Zusammenhang mit der Baumaßnahme schon seit geraumer Zeit dem Vorwurf ausgesetzt, verschwenderisch zu sein.

Der Vermögens- und Verwaltungsrat, der für die Kontrolle der Finanzen des Bischöflichen Stuhls in Limburg zuständig ist, kritisierte den Bischof. Dieses Ausmaß der Kosten sei bisher völlig unbekannt gewesen.

"Verantwortlichkeit liegt jetzt bei der DBK"

Zu den Vorwürfen konnte das Bistum keine näheren Angaben machen. Es sei nur bekannt, dass dem Gremium "erst bei einer letzten Sichtung der Unterlagen aufgefallen ist, dass sich die Summe auf 31 Millionen Euro beläuft", sagte der Limburger Bistumssprecher Martin Wind gegenüber katholisch.de. Jetzt könne man nur noch die Ergebnisse des Prüfungsteams der Deutschen Bischofskonferenz abwarten. "Die Verantwortlichkeiten liegen jetzt dort", so Wind.

Unterdessen wird auch Kritik aus dem eigenen Bistum laut. Der Sprecher des Limburger Priesterrats, Reinhold Kalteier, sagte dem Hessischen Rundfunk am Dienstag: "Den Rücktritt zu fordern, das ist Sache des Papstes. Ich persönlich wüsste, was ich zu tun habe." Kirchenrechtler Thomas Schüller, der persönlicher Referent des früheren Limburger Bischofs Franz Kamphaus war, spricht von einem "großen Flurschaden". Der betreffe nicht nur das Bistum Limburg, sondern die gesamte Kirche in Deutschland. Der Bischof müsse dafür die Verantwortung übernehmen, daran führe kein Weg vorbei, so Schüller. (bod/meu/KNA/dpa)

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