Bischofskonferenz: Prüfbericht für das Bistum Limburg noch nicht abgeschlossen

"Focus"-Bericht dementiert

Veröffentlicht am 26.01.2014 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Das Bild zeigt den von Säulen umgebenen Innenhof des Diözesanen Zentrum in Limburg. Im Hintergrund heben sich die Türme des Doms ab.
Bild: © KNA
Bistum Limburg

Bonn/Limburg ‐ Die nach dem Finanzskandal im Bistum Limburg von der Deutschen Bischofskonferenz eingesetzte Kommission will ihren Bericht im Laufe des Monats Februar abschließen. Das sagte Bischofskonferenz-Sprecher Matthias Kopp am Sonntag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Bonn. Kopp wies damit zugleich einen Bericht des Magazins "Focus" (Montag) zurück.

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Das Magazin berichtete, dass das aus fünf Mitgliedern bestehende Gremium sein Gutachten bereits weitgehend abgeschlossen habe und die Vorwürfe gegen Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst und den Bau seines mindestens 31 Millionen Euro teuren neuen Amts- und Wohnsitzes auf dem Limburger Domberg größtenteils ausgeräumt worden seien.

Die Prüfkommission unter Vorsitz des Paderborner Weihbischofs Manfred Grothe arbeite weiterhin an dem Bericht, betonte Kopp. Dabei gehe es nicht wie vom "Focus" darstellt um "abschließende Formulierungen", sondern "um das kontinuierliche Aufarbeiten inhaltlicher Fragen". Inhalte des Berichts seien dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, bisher nicht bekannt. Grothe hatte zuletzt angekündigt, den Bericht bis Ende Januar vorlegen zu wollen, verwies aber auch auf Abstimmungsbedarf etwa mit der Bischofskonferenz, so dass bis zur endgültigen Veröffentlichung noch einige Zeit vergehen könne. "Aber das liegt dann nicht mehr in unserer Hand."

"Focus" berichtet von möglicher Auflösung des Bistums Limburg

Wie der "Focus" mit Bezug auf Vatikan-Quellen weiter berichtet, überlege die vatikanische Bischofskongregation zudem, das Bistum Limburg aufzulösen. Die 1827 gegründete Diözese würde dann wieder an Trier und Mainz angegliedert. Als Alternative sei laut dem Magazin vorgesehen, einen Administrator für den Bischofssitz zu ernennen, der ausschließlich dem Heiligen Stuhl Rechenschaft schuldig wäre. Er würde ohne ein Mitspracherecht des Domkapitels eingesetzt. Diese Aspekte bezeichnete der Sprecher der Bishofskonfernez als "reine Spekulationen". Das Bistum Limburg wies die Darstellung des "Focus" auf Anfrage der KNA zurück. "Uns ist von solchen Überlegungen nichts bekannt", so ein Sprecher.

Tebartz-van Elst hält sich aufgrund einer Entscheidung von Papst Franziskus seit Ende Oktober für unbestimmte Zeit außerhalb des Bistums auf und war zunächst in der niederbayerischen Benediktinerabtei Metten aufgenommen worden. Die Verwaltung des Bistums während der Abwesenheit des Bischofs hat im Auftrag des Heiligen Stuhls Generalvikar Wolfgang Rösch übernommen. Der Prüfbericht gilt als wichtiger Schritt im Blick auf die weitere Verwendung von Tebartz-van Elst. (bod/KNA)