Heße zum Administrator gewählt
Heße wurde am 7. August 1966 in Köln geboren. Nach dem Abitur studierte er Philosophie und Theologie in Bonn und Regensburg. 1993 wurde er im Kölner Dom durch Kardinal Meisner zum Priester geweiht und war anschließend als Kaplan in Bergheim an der Erft tätig. 1997 wurde Heße Dozent am Erzbischöflichen Theologenkonvikt Collegium Albertinum in Bonn. 2001 wurde er mit einer Arbeit über die Theologie der Berufung bei Hans Urs von Balthasar promoviert.
Seit 2003 arbeitet Heße im Kölner Generalvikariat, zunächst als Abteilungsleiter in der Hauptabteilung Seelsorge-Personal, deren Leitung er 2006 übernahm. Seitdem war er auch stellvertretender Generalvikar. Im gleichen Jahr wurde er Diözesanbeauftragter für Hörfunk und Fernsehen. 2011 wurde er in das Kölner Domkapitel berufen; am 16. März 2012 übernahm er schließlich das Amt des Generalvikars.
Abschiedsbrief des Kardinals
Kardinal Meisner war am Freitag nach mehr als 25 Jahren als Erzbischof von Köln zurückgetreten. Zuvor hatte Papst Franziskus das bereits vor mehreren Monaten eingereichte Rücktrittsgesuch des 80-Jährigen angenommen. Eine Abschiedsfeier ist für 9. März geplant. Der Kardinal bekundete am Freitag in einem Abschiedsbrief an die Gläubigen seines Bistums Dankbarkeit für seinen Dienst in Köln. "Ich danke Ihnen nochmals herzlich für alle Stärkung, die ich dabei gefunden habe, und bitte alle sehr um Vergebung, wenn Ihnen mein Dienst nicht Stärkung, sondern vielleicht auch Ärgernis war", so Meisner wörtlich.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, würdigte Meisner als "Mann der klaren Worte", der die Lehre der Kirche "offensiv verkündet" habe. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, dankte Meisner im "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag) für "seine brüderliche Nähe". Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, erklärte, Meisner habe mit seinem starken Glauben Orientierung gegeben.
Kraft: Ära mit Licht und Schatten
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) sprach von einer "Ära mit Licht und Schatten"; Meisner habe auch Widerspruch ausgelöst. Der Präses der evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, würdigte den Kardinal als verlässliches Gegenüber in der Ökumene; in ethischen Fragen habe es sehr verschiedene Meinungen gegeben.
Unterdessen hat das Domkapitel 270 Personen um eine Stellungnahme zur Wahl des neuen Erzbischofs gebeten. Darunter seien Vertreter von Laiengremien, Verbänden, Orden und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, so Dompropst Norbert Feldhoff. Sie sollen fünf Herausforderungen für den neuen Erzbischof benennen und den Domkapitularen mitteilen, was sie ihnen "für die Wahl mit auf den Weg geben" wollen. Viele Katholiken im Erzbistum wünschen sich einen weltoffenen Kirchenmann als Nachfolger Meisners und eine Beteiligung von Laien bei der Wahl. (stz/dpa/KNA)