Salesianerpater Stefan Oster angeblich Favorit für Schraml-Nachfolge

Gerüchte um neuen Bischof

Veröffentlicht am 02.03.2014 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Bistum Passau

Passau ‐ Ist die Zeit der Sedisvakanz im Bistum Passau bald vorbei? Nach Angaben der "Passauer Neuen Presse" verdichten sich die Hinweise, dass der Vatikan demnächst eine Entscheidung über den neuen Bischof für die niederbayerische Diözese treffen könnte.

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Gewöhnlich gut informierte Kreise hätten Oster als "heißen Kandidaten" für die Nachfolge von Bischof Wilhelm Schraml (78) ausgemacht, so die Zeitung. Schraml hatte das Bistum nach seinem altersbedingten Rücktritt im Oktober 2012 übergangsweise noch bis September vergangenen Jahres als Apostolischer Administrator weitergeführt. Seitdem lenkt der vormalige Generalvikar Klaus Metzl die Geschicke der Diözese kommissarisch als Diözesanadministrator .

Salesianer und Dogmatikprofessor

Oster wurde 1965 im oberpfälzischen Amberg geboren. Nach dem Abitur absolvierte er zunächst eine Ausbildung zum Zeitungs- und Hörfunkredakteur. Ab 1988 studierte Oster Philosophie, Geschichte, Religionswissenschaften unter anderem in Regensburg, Kiel und Oxford. 1995 trat er den Salesianern Don Boscos bei, ein Jahr später nahm er ein Theologiestudium an der Philosophisch-Theologischen Hochschule des Ordens in Benediktbeuern auf. 2001 wurde Oster zum Priester geweiht, anschließend folgten eine Promotion und 2009 die Habilitation im Fach Dogmatik. Seitdem lehrt Oster Dogmatik und Dogmengeschichte in Benediktbeuern.

Bischof Wilhelm Schraml betet während eines Gottesdienstes.
Bild: ©

Bischof Wilhelm Schraml (Mitte) ist der 84. Bischof von Passau.

Dass Oster ein geeigneter Kandidat für den Bischofsposten in Passau ist, scheint klar zu sein - zumal er schon 2012 als Nachfolger von Gerhard Ludwig Müller in Regensburg gehandelt worden seien soll. Außerdem gilt Oster nach Angaben der "Passauer Neuen Presse" als Kandidat des Münchner Kardinals Reinhard Marx, der als Metropolit der Kirchenprovinz München und Freising - zu der auch das Bistum Passau gehört - Einfluss auf die Entscheidung über den neuen Bischof haben dürfte. Allerdings: Noch gibt es keine offizielle Bestätigung für die Personalie. Diözesanadministrator Metzl sagte der Zeitung mit Blick auf die Spekulationen: "Wir wissen weder Namen noch Zeit. Was wir wissen, wissen wir aus den Medien, aber wir gehen davon aus, dass uns die Nuntiatur als Erste informiert, wenn eine Entscheidung in Rom gefallen ist."

Weitere Kandidaten im Gespräch

Neben Oster sind weiterhin auch der Regensburger Generalvikar Michael Fuchs (49) und Josef Kreiml (55), der aus der Nähe von Regensburg stammende Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule im österreichischen St. Pölten, als mögliche Kandidaten für das Bischofsamt in Passau im Gespräch. Ausgeschieden aus dem Kreis der Kandidaten ist laut "Passauer Neuer Presse" dagegen der Münchner Generalvikar Peter Beer. Demnach habe Kardinal Marx den 48-jährigen gebeten, auf eine mögliche Ernennung zum Passauer Bischof zu verzichten, weil er in München unentbehrlich sei. Beers Rückzieher habe nach Angaben aus Kirchenkreisen auch dazu geführt, dass das Verfahren der Bischofsfindung für Passau völlig neu gestartet werden musste. (stz)