Dominikus: Heiliger des Wortes und der Tat
Dominikus' Leben begann verheißungsvoll: Bei seiner Geburt zierte ein goldener Stern seine Stirn. Alle Zeichen deuteten darauf hin, dass er zu Großem berufen war. Und tatsächlich wurde aus dem jungen Kaufmannssohn, der um 1170 in der Nähe der spanischen Stadt Burgos das Licht der Welt erblickte, ein begnadeter Prediger.
Frühzeitig erhielt Dominikus bei seinem Onkel Unterricht, ab dem fünfzehnten Lebensjahr widmete er sich den freien Künsten, anschließend dem Studium von Theologie und Philosophie. Während einer Hungersnot im Jahre 1191 verkaufte er all seine Bücher, um den Erlös den Armen zu schenken.
Dominikus der Missionar und Vorbild
Auf die geistlichen und seelsorglichen Qualitäten des engagierten jungen Mannes aufmerksam geworden, berief Bischof Diego de Acebo Dominikus 1196 als Regularkanoniker an die Kathedralkirche von El Burgo de Osma. Für den jungen Mann begann eine intensive Zeit, in der er bei örtlichen Reformen mithalf und sich aufmerksam dem Gebet sowie den Nöten der Menschen zuwandte.
Gedenktag: 8. August
Patron der Dominikanischen Republik; von Bologna, Cordoba, Madrid; der Schneider, Näher, Astronomen, Wissenschaftler, unschuldig Verurteilten und Ordenspriester; gegen Fieber und Hagel.Anfang des 13. Jahrhunderts begleitete Dominikus seinen Bischof auf einer Reise nach Rom. Dabei kamen sie auch durch Südfrankreich, wo zu jener Zeit die Lehren der Albigenser und Waldenser die katholische Kirche bedrohten. Konfrontiert mit dieser Situation reifte in Dominikus der Entschluss, als Missionar zu wirken. Er war davon überzeugt, nur durch das eigene Vorbild dabei helfen zu können, die Menschen wieder für den katholischen Glauben gewinnen zu können.
Mit diesem Ziel schloss sich Dominikus einer von Papst Innozenz III. (1160/61-1216) zur Missionierung und Neuevangelisierung Südfrankreichs entsandten Gruppe von Zisterziensern an. Anders als seinen machtvoll und reich daherkommenden Gefährten war Dominikus rascher Erfolg vergönnt. Selbst barfuß und bettelnd in den Gegenden des Languedoc umherziehend, stieß seinen Predigten auf die offenen Ohren der armen Landbevölkerung. Dominikus erkannte, dass nur das glaubwürdig gelebte Zeugnis Früchte tragen würde.
Den Namen des Herrn aller Welt verkünden
1207 ließ sich Dominikus mit Gleichgesinnten in unmittelbarer Nähe zu einem Frauenkloster im südfranzösischen Prouille, unweit der Stadt Toulouse, nieder. Hier führten sie ein vorbildhaftes Leben, widmeten sich der Buße und dem Fasten und bereiteten sich auf die Verkündigung des Evangeliums vor. Um dem Heil der Menschen und der Verbreitung der katholischen Lehre besser dienen zu können, entschloss sich Dominikus 1215 zur Gründung eines eigenen Ordens unter der Regel des heiligen Augustinus (354-430). 1216 erfolgte die Anerkennung durch Papst Honorius III. (1148-1227).
Das Leben in Gemeinschaft sollte geprägt sein von Gebet, strikter Armut und intensivem Studium. Ziel dieses neuen Bettelordens, dem zunächst nur Priester angehörten, war es, "den Namen des Herrn Jesus Christus aller Welt zu verkünden" und Menschen durch Predigt, Gespräch und Seelsorge zu Gott und seiner Kirche zu bekehren. Es dauerte nicht lange, bis sich die Gemeinschaft ausbreitete. Bereits vier Jahre nach der Gründung entstanden etliche Klöster in Spanien, Frankreich und Italien. Allein in England, Skandinavien, Deutschland und Ungarn wirkten die Prediger in nicht weniger als sechzig Konventen.
Nach segensreichem und vorbildhaftem Wirken verstarb Dominikus am 6. August 1221 auf einer Missionsreise nach Bologna. Nur dreizehn Jahre später sprach Papst Gregor IX. (1167-1241) ihn heilig.