20 neue Kardinäle für die Weltkirche
Als über 80-Jähriger hat Rauber jedoch kein Stimmrecht bei einer künftigen Papstwahl. Rauber war von 2003 bis 2009 in Brüssel Papstbotschafter für Belgien und Luxemburg. Zuvor war er als Apostolischer Nuntius in Ungarn und Moldawien tätig. Im Ruhestand lebt er als Geistlicher in einem Haus der Schönstatt-Bewegung in Ergenzingen bei Rottenburg.
Rauber wurde am 11. April 1934 in Nürnberg geboren und 1959 in Mainz zum Priester geweiht. Von 1962 bis 1966 studierte er Kirchenrecht in Rom. Gleichzeitig absolvierte er die Ausbildung an der Päpstlichen Diplomatenakademie. 1983 wurde er in Rom zum Bischof geweiht.
Elf deutsche Kardinäle
Aus Deutschland kommen künftig elf Kardinäle: Karl Josef Becker (86), Walter Brandmüller (86), Paul Josef Cordes (80), Walter Kasper (81), Karl Lehmann (78), Reinhard Marx (61), Joachim Meisner (81), Gerhard Ludwig Müller (67), Karl-Josef Rauber (80), Friedrich Wetter (86) und Rainer Maria Woelki (58). Von ihnen wären jedoch bei einer Papstwahl nur die vier unter 80-Jährigen stimmberechtigt: Lehmann, Marx, Müller und Woelki. (KNA)Seine Diplomatenlaufbahn begann Rauber 1966. Von 1982 bis 1990 war er in Kampala in Uganda zunächst Geschäftsträger, dann Pro-Nuntius. Papst Johannes Paul II. (1978-2005) rief ihn 1990 als Präsidenten der Päpstlichen Diplomatenakademie nach Rom und ernannte ihn drei Jahre später während der Auseinandersetzungen um den damaligen Bischof von Chur, Wolfgang Haas, zum Nuntius in der Schweiz und in Liechtenstein mit Sitz in Bern. 1997 entsandte Johannes Paul II. ihn als Nuntius nach Ungarn und Moldawien.
Zwei Kardinäle für Ozeanien
Daneben nannte Franziskus 15 künftige Kardinäle, die noch unter 80 Jahre alt und damit bei einer Papstwahl stimmberechtigt sind. Sie stammen aus 14 verschiedenen Nationen, darunter auch Länder, die noch nie einen Kardinal stellten, wie etwa Tonga, Myanmar und die Kapverdischen Inseln. Insgesamt nimmt Franziskus sieben Europäer, drei Asiaten, zwei Ozeanier, fünf Lateinamerikaner und drei Afrikaner in seinen Senat auf. Viele Nominierungen kamen für Beobachter überraschend. Es ist das zweite Mal seit seinem Amtsantritt im März 2013, dass Franziskus neue Kardinäle ernennt.
Das Konsistorium zur Erhebung der Kardinäle findet am 14. Februar statt, davor werden die Kardinäle zwei Tage lang gemeinsam über die Reform der Kurie sprechen, teilte der Papst mit. Dann wird das Kardinalskollegium nach Angaben der KNA voraussichtlich 228 Mitglieder haben. Insgesamt 125 hätten dann die Berechtigung zur Papstwahl. 103 haben die Altersgrenze von 80 Jahren bereits überschritten. (luk/KNA)