Darum schläft der Päpstliche Almosenmeister im Büro
Der päpstliche Almosenverwalter schläft nach Medienberichten an seinem Arbeitsplatz. Seine Wohnung in Vatikannähe habe Erzbischof Konrad Krajewski einer syrischen Familie überlassen, berichtete die römische Zeitung "La Repubblica". Er habe seine Wohnung verlassen, als er von der Laienorganisation Sant'Egidio hörte, dass diese im Rahmen der sogenannten humanitären Korridore ein Paar aus Syrien erwarte, so Krajewski. Vor wenigen Tagen habe die Frau eine Tochter geboren. Der Erzbischof zog in das Almosenamt innerhalb der Vatikanmauern. Zunächst habe er einige Wochen in einem Raum im Erdgeschoss gewohnt, wo die Pergament-Urkunden mit apostolischem Segen hergestellt und ausgehändigt werden. Inzwischen lebe er in einem kleinen Wohnhaus im obersten Stockwerk des Bürogebäudes.
Krajewski: Nächstenliebe ist die DNA der Kirche
Seine Geste sei nichts außergewöhnliches, sagte der polnische Geistliche der Zeitung. Die Nächstenliebe und die Gemeinnutzung seien die DNA der Kirche. Jeder trage seinen Teil bei. Ihn als "gewöhnlicher Priester ohne Familie" habe es nichts gekostet, sein Appartement zur Verfügung zu stellen.
Krajewski wurde 2013 von Papst Franziskus zum Chef des vatikanischen Almosenbüros ernannt – mit dem Auftrag, nicht am Schreibtisch zu sitzen, sondern zu den Armen zu gehen. Er macht sich mit freiwilligen Helfern regelmäßig spätabends auf, um Obdachlose in sozialen Brennpunkten mit dem Nötigsten zu versorgen. Die Hilfen, etwa die Armenspeisungen und die Duschen am Petersplatz, sollen ohne Sommerpause durchgehend betrieben werden, so Krajewski. (luk)