Ein Heiligtum für Johannes Paul II.
Vor seiner Wahl zum Papst war Karol Wojtyla von 1964 bis 1978 Erzbischof von Krakau gewesen. Das Gotteshaus und das ebenfalls zu Ehren des früheren Kirchenoberhauptes errichtete Papstzentrum "Habt keine Angst!" gehören zu den bedeutendsten kirchlichen Neubauten in Polen seit Jahrzehnten.
Dziwisz: Ort der Begegnung mit Johannes Paul II.
Sie wurden vor den Toren der Stadt errichtet, wo Wojtyla während des Zweiten Weltkriegs in einer Chemiefabrik arbeiten musste. Den Altarraum und die Wände der fast 2.500 Quadratmeter großen Kirche schmücken bunte Mosaiken des bekannten slowenischen Künstlers und Jesuiten Marko Ivan Rupnik.
"Dieses Zentrum ist kein Denkmal, sondern ein Ort der Begegnung mit der Person Johannes Paul II.", sagte Dziwisz, der lange Zeit Privatsekretär des Wojtyla-Papstes war. Mit dem Bau des Heiligtums und der schrittweisen Errichtung des Papstzentrums bereite sich die Kirche in Polen gut auf die Heiligsprechung von Johannes Paul II. vor. Er bete für eine baldige Kanonisierung.
Auch Johannes-Paul-II.-Museum eröffnet
Ebenfalls eröffnet wurde am Sonntag ein Johannes-Paul-II.-Museum - allerdings in provisorischen Räumen. Das eigentliche Museumsgebäude befindet sich noch im Bau, ebenso das Konferenzzentrum, das Pilgerhaus und ein Hotel. Schon fertig sind die Reliquienkirche im Untergeschoss des Heiligtums, das Freiwilligenzentrum und das Haus für das nach dem polnischen Papst benannte Institut für kulturübergreifenden Dialog. Die Bauarbeiten an dem etwa 30 Meter hohen Aussichtsturm sind fast abgeschlossen.
Die Initiative für das Großprojekt war 2006 von Dziwisz ausgegangen. Bereits rund 30 Millionen Euro wurden für die insgesamt 13.000 Quadratmeter große Anlage investiert. Den Grundstein weihte Papst Benedikt XVI. (2005-2013) während einer Polen-Reise im selben Jahr. Eigentlicher Baubeginn war jedoch erst 2008.
Das Heiligsprechungsverfahren läuft
Benedikt XVI. hatte seinen Vorgänger als Papst am 1. Mai 2011 als Seligen der katholischen Kirche anerkannt. Im Vatikan läuft gegenwärtig das Heiligsprechungsverfahren. Dabei werden mögliche Heilungswunder auf Fürsprache von Johannes Paul II. geprüft, die wenige Tage nach dessen Seligsprechung erfolgt sein sollen. Johannes Paul II. war am 2. April 2005 im Alter von fast 85 Jahren gestorben.
Sein 26-jähriges Pontifikat war das zweitlängste aller Päpste, das Seligsprechungsverfahren das kürzeste der neueren Kirchengeschichte. (KNA)