Er kehrt nicht zurück
Der Vatikan teilte außerdem mit, dass Tebartz van-Elst seinen Amtsverzicht bereits am 20. Oktober vergangenen Jahres eingericht habe. Der scheidende Bischof werde zu gegebener Zeit außerdem mit einer anderen Aufgabe betraut. Tebartz-van Elst ist damit auch nicht mehr Vorsitzender der Kommission für Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz.
Papst Franziskus bitte den Klerus und die Gläubigen des Bistums, "die Entscheidung des Heiligen Stuhls bereitwillig anzunehmen und sich darum zu mühen, in ein Klima der Barmherzigkeit und Versöhnung zurückzufinden", heißt es in der Pressemitteilung. Eingehend habe die Bischofskongregation zur Entscheidungsfindung auch den Bericht der Prüfkommission studiert, so der Vatikan. Der Limburger Bischof war im Herbst 2013 unter anderem wegen den gestiegenen Baukosten für das Diözesane Zentrum Sankt Nikolaus in die Kritik geraten.
Ende Oktober 2013 hatte der damalige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch eine Prüfungskommission eingesetzt, um die Kosten, die Finanzierung und die Entscheidungswege rund um die Bauprojekte auf dem Limburger Domberg zu klären. Zuvor war bekannt geworden, dass sich die Kosten für das Diözesane Zentrum auf rund 31 Millionen Euro belaufen – ein Sechsfaches der am Beginn der Arbeiten veranschlagten Summe. Der Abschlussbericht der Kommission liegt mittlerweile sowohl der Bischofskonferenz als auch dem Vatikan vor.
Papst Franziskus hatte Bischof Tebart-van Elst eine Auszeit verordnet
Papst Franziskus hatte dem Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst bis zur Klärung der Vorwürfe eine Auszeit gewährt, ihn jedoch im Amt belassen. Die niederbayerische Benediktinerabtei Metten nahm Tebartz-van Elst anschließend auf. Unterdessen übernahm der Limburger Generalvikar Wolfgang Rösch nach päpstlicher Verfügung die Verwaltung des Bistums. Rösch war bis dahin Stadtdekan von Wiesbaden und sollte eigentlich erst zu Beginn des Jahres 2014 in das Amt eingeführt werden.
Neben den hohen Kosten des Diözesanen Zentrums sorgte vor allem der Vorwurf einer falschen Eidesstattlichen Erklärung für Diskussionen um Tebartz-van Elst. Im Oktober 2013 hatte die Staatsanwaltschaft Hamburg beim örtlichen Amtsgericht den Erlass eines Strafbefehls gegen den Limburger Bischof beantragt. Ihm wurde vorgeworfen, gegenüber einem "Spiegel"-Redakteur einen Erste-Klasse-Flug geleugnet zu haben. Tebartz-van Elst räumte die Vorwürfe Mitte November jedoch ein, sodass das Verfahren gegen eine Zahlung von 20.000 Euro eingestellt wurde.
Franz-Peter Tebartz-van Elst wurde am 20. November 1959 in Kevelaer geboren. Nach dem Abitur am Piuskolleg in Coesfeld studierte er Theologie und Philosophie in Münster und Freiburg. Die Priesterweihe empfing Tebartz-van Elst am 26. Mai 1985 im Dom zu Münster. Seit 2002 war er Professor für Pastoraltheologie und Liturgiewissenschaft an der Universität Passau. Am 14. November 2003 wurde Tebartz-van Elst zum Weihbischof in Münster ernannt. Am 18.Januar 2004 erfolgte die Bischofsweihe. Am 28.November 2007 folgte die Ernennung zum Bischof von Llimburg. (bod/KNA)