Kurienkardinal Walter Kasper bezeichnet in Predigt Fremdenhass als "Todsünde"

Feierlichkeiten zum Karlspreis beginnen

Veröffentlicht am 06.05.2016 um 10:51 Uhr – Lesedauer: 
Vatikan

Vatikanstadt ‐ Bei einer Messe anlässlich des Karlspreises im Petersdom hat Kardinal Walter Kasper Fremdenhass als eine Todsünde bezeichnet. Statt neuer Mauern brauche Europa etwas ganz anderes.

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Unter den Ehrengästen war auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU); sie wurde anschließend von Franziskus zu einer Privataudienz empfangen. Merkel erschien in einem dunklen Hosenanzug. An der Feier nahmen auch die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) und die deutsche Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Annette Schavan, teil.

Kasper: Brücken bauen statt Mauern

Kardinal Kasper plädierte in seiner Predigt für ein offenes Europa. Fremdenfeindlichkeit sei mit dem Christentum unvereinbar, Fremdenhass eine "Todsünde", sagte er. Europa brauche "nicht Mauern, sondern Brücken". Dabei gehe es nicht darum, Unterschiede zu nivellieren, sondern sich gegenseitig zu respektieren. In jeder Krise stecke auch eine Chance, so Kasper weiter. Nötig sei in Europa eine Rückbesinnung auf christliche Werte. Den Kontinent habe stets eine "offene Kultur" ausgezeichnet, betonte der Kardinal.

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Auch katholisch.de gratuliert dem Papst zur Verleihung des Karlspreises.

Zu der Ehrung des Papstes mit dem Internationalen Karlspreis reiste aus Aachen eine Delegation mit 450 Personen an, darunter Oberbürgermeister Marcel Philipp (CDU) und der Vorsitzende des Karlspreisdirektoriums, Jürgen Linden. Der Aachener Domchor gestaltete den Gottesdienst im Petersdom.

Bei der Preisverleihung am Mittag in der Sala Regia des Apostolischen Palastes wollen die EU-Spitzen mit Parlamentspräsident Martin Schulz, Ratspräsident Donald Tusk und Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker Grußworte sprechen, bevor Franziskus selbst eine Rede hält.

Auch Italiens Ministerpräsident Renzi ist dabei

Erwartet werden neben Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi König Felipe VI. von Spanien, Großherzog Henri von Luxemburg und die litauische Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite.

Am Nachmittag ist für die deutsche Delegation ein Empfang durch die Botschafterin beim Heiligen Stuhl geplant. Der Papst ist dort nicht anwesend. (KNA)

Hinweis: Karlspreis live auf katholisch.de

Die Verleihung des Karlsrpreises an Franziskus ist am Freitag, 5. Mai, ab 12 Uhr live auf kartholisch.de zu sehen. Wir übertragen den Festakt mit freundlicher Genehmigung des Senders EWTN.