"Gott wirkt auch im Internet"
Auf der Internetplattform KathTreff.org suchen und finden sich katholische Singles – so auch Franziska und Michael. Heute sind die beiden verheiratet und haben eine kleine Tochter. Im katholisch.de-Interview berichten sie von ihrem gemeinsamen Weg und den Vorteilen eines katholischen Dating-Portals.
Frage: Singlebörsen gibt es im Internet zuhauf. Warum sollte es bei euch eine speziell an Katholiken gerichtete Vermittlungsplattform sein?
Franziska: Für uns beide war klar, dass wir einen katholischen Partner suchen. Wenn man selbst praktizierend katholisch ist, möchte man den Glauben auch mit seinem Partner teilen. Wir wussten, dass es schwierig ist, einen katholischen Partner zu finden, und so sind wir dann auf KathTreff gestoßen.
Michael: Auf KathTreff kann man davon ausgehen, dass man katholische Leute kennen lernt und hat so gleich die Basis.
Frage: Wie "datet" es sich denn auf KathTreff?
Franziska: Uns hat es sehr gut gefallen. Man kann ein Profil ausfüllen und selbst bestimmen, was man angibt. Aber natürlich hat man mehr Möglichkeiten, gezielt jemanden zu finden, je mehr man ausfüllt. Man kann querbeet suchen, aber sich auch Vorschläge machen lassen - zum Beispiel in Bezug auf das Alter oder die Postleitzahl.
Frage: Auf welche Leute trifft man dort?
Franziska: Wir beide haben nicht mit vielen anderen geschrieben. Es ging dann relativ schnell bei uns und man will andere ja nicht in falschen Hoffnungen wiegen. Aber die Begegnungen, die wir hatten, waren sehr freundlich. Dort sind nur Leute, die ernsthaft einen Partner suchen und niemand, der sich nur einen Spaß erlaubt. Man kann sich dort sehr sicher fühlen, weil es seriös ist.
Frage: Wie kamt ihr ins Gespräch miteinander?
Franziska: Wir haben uns beide im Januar 2013 bei KathTreff angemeldet. Ich habe Michael dann entdeckt und ihn angeschrieben, weil ich sein Profil sympathisch fand. Er wollte mich eigentlich auch anschreiben, hat sich allerdings noch nicht getraut – so habe ich dann den ersten Schritt gemacht. Nach zwei Wochen haben wir uns zum ersten Mal getroffen, weil wir einfach wissen wollten, ob es auf persönlicher Ebene auch klappt.
Frage: War es ein komisches Gefühl, dem anderen dann plötzlich gegenüber zu stehen?
Franziska: Ja, aber es war gut. Alles, was wir schon geschrieben hatten, hat sich bestätigt und ab dem ersten Treffen ging der Weg dann gemeinsam weiter.
Michael: Es hat einfach gepasst. Wir waren uns sehr schnell sicher, dass wir uns wiedersehen wollen und kamen dann beim nächsten Treffen eine Woche später schon zusammen.
Frage: Was hat euch abgesehen von dem Glauben, den ihr teilt, noch auf Anhieb verbunden?
Franziska: Wir gehen beide gerne wandern und schwimmen, wir hören die gleiche Musik - eigentlich hat alles gestimmt.
Michael: Wir haben schon durch das Schreiben miteinander viele Gemeinsamkeiten entdeckt, die sich dann über die Zeit des Kennenlernens noch bestätigt haben. Da wurde man sich noch sympathischer.
Frage: Wie ging es dann mit euch weiter?
Franziska: Wir hatten 300 Kilometer zwischen uns zu überbrücken. Dennoch haben wir uns jedes Wochenende gesehen: Eine Woche ist der eine zum anderen gefahren und am nächsten Wochenende war der andere dran. Nach einem Vierteljahr haben wir uns verlobt – wiederum ein Vierteljahr später haben wir standesamtlich geheiratet. Ich habe beschlossen, zu Michael in die Vulkaneifel zu ziehen. Wir haben dann dort ein Haus gekauft und meinen Umzug geplant. Auf den Tag genau ein Jahr nach unserem Zusammenkommen haben wir am 22. Februar 2014 kirchlich geheiratet. Dann sind wir in unser Haus gezogen und haben eine Tochter bekommen: Maria ist jetzt zweieinhalb Jahre alt.
Mehr Informationen über KathTreff.org
KathTreff.org ist die Plattform für Partnersuchende, die ihr Leben an der Lehre der katholischen Kirche orientieren und Glauben und Werte miteinander teilen möchten. Das Portal möchte als Heirats- und nicht als Partnervermittlung verstanden werden. "Als gläubige Katholiken nehmen wir die Lehre der Kirche zu Ehe und Familie sehr ernst. (…) Wir wünschen uns, dass Menschen zusammenfinden und inspiriert werden, ihren gemeinsamen Weg mit Gott und in der Kirche zu gehen. Dazu gehört das Sakrament der Ehe", heißt es daher auf der Website.Frage: War der Glaube schon immer ein wichtiger Bestandteil eures Lebens?
Franziska: Ja, wir sind von klein auf katholisch aufgewachsen - mit allem drum und dran, zum Beispiel im Dienst als Ministranten.
Frage: Welche Rolle spielt der Glaube nun als Familie für euch?
Franziska: Dadurch, dass Gott in unserer Mitte ist, haben wir ein schönes Fundament, auf dem wir immer weiter aufbauen können. Es ist schön, im Alltag gemeinsam den Glauben zu leben und die katholischen Werte zu teilen. Wir beten gemeinsam morgens und abends und natürlich auch das Tischgebet mit unserer Tochter Maria. Auch die kirchlichen Feste leben wir intensiver. Maria geht mit in die Kirche, seitdem sie zwei Wochen alt ist.
Michael: Wir lieben das ganze Zusammenleben jeden Tag. Wir feiern gemeinsam die kirchlichen Feste und Namenstage und besuchen zusammen die Heilige Messe. Man kann so viel miteinander teilen und voneinander lernen. Das ist einfach schön.
Frage: Warum würdet ihr KathTreff weiterempfehlen?
Franziska: Wenn man einen katholischen Partner sucht, ist es einfach eine ganz tolle Sache, weil man die gleiche Basis hat. Wenn man gemeinsam mit Gott das Fundament baut, hat man schon einen festen Grund, auf dem man alles andere aufbauen kann. Es ist einfach schön, wenn man den Weg gemeinsam mit Gott im Sakrament der Ehe geht und im Glauben fest verankert ist. Wir möchten anderen Mut machen, die Zurückhaltung gegenüber der Partnersuche im Internet zu überwinden. Gottes Wege sind vielfältig und er wirkt auch im Internet. Es lohnt sich einfach, wie man an uns und vielen anderen Paaren sieht.
Michael: Ich empfehle jedem, der einen katholischen Partner sucht, es auf KathTreff einfach zu versuchen. Wie überall im Leben gibt es leider keine Garantie, aber es kann funktionieren – und bei uns hat es funktioniert. Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich mich damals dort angemeldet habe und wir uns gefunden haben. Und es kann vielen anderen auch so gehen.