Berliner Erzbischof blickt auf zu Ende gegangene Familiensynode zurück

Koch: Bei Homosexualität noch viel Gesprächsbedarf

Veröffentlicht am 27.10.2015 um 16:12 Uhr – Lesedauer: 
Homosexualität

Berlin ‐ Erzbischof Heiner Koch sieht beim Thema Homosexualität noch Gesprächsbedarf in der Kirche. "Die Weltbischofssynode hat gezeigt, wie weit bei diesem Thema weltkirchlich die Ansichten auseinandergehen", sagte der Oberhirte.

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"Bei manchen Positionen haben wir deutschen Vertreter klar gesagt, dass wir diese Einschätzung so nicht teilen und nicht unsere Vorstellungen von Menschenwürde aufgeben können", erklärte Koch, der auch Familienbischof der Deutschen Bischofskonferenz ist. Vor allem afrikanische und osteuropäische Bischöfe hätten sich bei der Synode sehr restriktiv zum Thema Homosexualität geäußert.

Zugleich gab Koch zu bedenken, dass neben kulturellen Unterschieden mitunter auch politische Zwänge einen Dialog erschwerten: "In manchem totalitären Staat ist es folgenreich, wenn man sich öffentlich etwa für einen menschlichen Umgang mit Homosexuellen ausspricht."

Die deutschen Vertreter hätten bei der Synode in Rom klar zum Ausdruck gebracht, dass der Umgang mit Homosexuellen ein kirchlich relevantes Thema sei, so Koch. Das betreffe etwa Homosexuelle, die in verbindlichen Partnerschaften lebten. "Das ist eine Realität, die für uns auch viel positiv zu bewertendes hat", so der Erzbischof. Zudem ergäben sich auch pastorale Fragen, wenn Eltern nicht wüssten, wie sie mit der Homosexualität ihrer Kinder umgehen sollen. (KNA)

Themenseite: Familiensynode

Vom 4. bis 25. Oktober 2015 trat die XIV. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode unter dem Thema "Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute" zusammen. Die Themenseite bündelt die Berichterstattung von katholisch.de zur Synode.