Kommission zum Frauendiakonat nimmt Arbeit auf
Die von Papst Franziskus eingesetzte Kommission zur Untersuchung der Geschichte des Frauendiakonats hat ihre Arbeit aufgenommen. Das Gremium sei am Freitag am Sitz der Glaubenskongregation zu seiner ersten Sitzung zusammengetreten, teilte der Vatikan mit. Der Kommission gehören zwölf Fachleute an, sechs Frauen und sechs Männer. Unter ihnen ist auch der emeritierte Bonner Dogmatik-Professor Karl-Heinz Menke. Geleitet wird sie vom Sekretär der vatikanischen Glaubenskongregation, Kurienerzbischof Francisco Ladaria Ferrer. Laut der Mitteilung sollen die Wissenschaftler eine "objektive Untersuchung über die Situation in den Anfängen der Kirche" vornehmen.
Franziskus hatte die Einsetzung der Kommission bereits im Mai angekündigt. Vielfach war diese Äußerung so verstanden worden, als sei damit auch die Prüfung einer möglichen Zulassung von Frauen zum Diakonat verbunden. Der Papst wandte sich Ende Juni jedoch gegen Medienberichte über eine angebliche Öffnung der Kirche für Diakoninnen. Die Kommission solle nur deren Rolle in der frühen Kirche untersuchen. Ihre Ergebnisse dürften allerdings nicht ohne Auswirkungen auf die aktuelle Debatte über die Zulassung von Diakoninnen bleiben. Die Mitglieder der Kommission hatte der Papst bereits im August benannt. Immer wieder haben sich in der Vergangenheit Frauen- und Jugendverbände sowie Theologen für eine Zulassung von Frauen zum Diakonat ausgesprochen.
Das durch Weihe übertragene katholische Diakonenamt ist eines der ältesten der Kirche und ist bislang Männern vorbehalten. Diakone dürfen taufen, verheiraten, beerdigen und predigen, aber nicht die Messfeier leiten oder Beichte hören. Lange Zeit galt das Amt als Vorstufe zur Priesterweihe; seit 1968 können aber auch verheiratete Männer zu "Ständigen Diakonen" geweiht werden. (KNA)