Kramp-Karrenbauer wünscht sich Priesterinnenweihe
CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer hat vor dem an diesem Mittwoch beginnenden Katholikentag in Münster mehr Ämter für Frauen in der katholischen Kirche sowie die Möglichkeit der Priesterinnenweihe gefordert. "Ich wünsche mir, dass die Priesterinnenweihe kommt", sagte die Politikerin in einem Interview in der "Zeit"-Beilage "Christ und Welt" (Mittwoch). Ihr sei zwar klar, dass eine Weihe von Frauen ein "immenser Bruch" sei – "aber die katholische Kirche würde nicht daran zugrunde gehen". Der evangelischen Kirche hätten Pfarrerinnen auch nicht geschadet.
Kramp-Karrenbauer verwies auf die große Bedeutung von Frauen in der Kirche. "Schließen Sie doch mal die Augen und denken Sie sich alle Frauen in der Kirche weg. Dann bleibt nur noch ein kleiner Rest von Kirche", so die 55-Jährige, die auch Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ist. Frauen hätten den Glauben und die Kirche mitgeprägt und täten das natürlich auch heute.
Eine Frauenquote in der Kirche?
In diesem Zusammenhang sprach sich Kramp-Karrenbauer indirekt für eine Frauenquote in der katholischen Kirche aus. Sollte der Impuls hin zu mehr Leitungsfunktionen für Frauen in der Kirche nicht anhalten, könne sie sich durchaus eine Frauenquote vorstellen. "Frauen bestimmen die tägliche Arbeit in der Kirche. Das muss sich auch in Ämtern widerspiegeln", so die CDU-Politikerin.
Mit Blick auf ihre eigene Biografie betonte Kramp-Karrenbauer, dass sie sich auch selbst hätte vorstellen können, Priesterin zu werden. Sie habe in der evangelischen Kirche "die eine oder andere Kanzelpredigt" gehalten und ihre Kinder hätten immer behauptet, dass ihr das liege. "Aber ich weiß, wie unmöglich das gewesen wäre", sagte die ehemalige saarländische Ministerpräsidentin. (stz)