Mainzer Kardinal lobt Papstschreiben zu Ehe und Familie

Lehmann: "Amoris laetitia" ist riesengroße Aufgabe

Veröffentlicht am 30.04.2016 um 15:50 Uhr – Lesedauer: 
Lehmann: "Amoris laetitia" ist riesengroße Aufgabe
Bild: © KNA
Theologie

Mainz ‐ Das Papstschreiben zur Familie müsse in den Köpfen erst noch ankommen, glaubt der Mainzer Bischof. Gleichzeitig lobte er die offene Atmosphäre der vergangenen Synode. Er könne sich noch an Bischofstreffen mit Denkverboten erinnern.

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Gleichzeitig greife es zu kurz, im Zusammenhang mit Wiederverheirateten Geschiedenen nur darüber zu diskutieren, ob diese künftig zur Eucharistie zugelassen werden könnten. Eine "neue, auf alle Fälle anzuwendende generelle gesetzliche Regelung kanonischer Art" sei von dem Papstschreiben ohnehin nicht zu erwarten gewesen. Jeder einzelne Fall müsse betrachtet werden. Lebenssituationen könnten nicht katalogisiert werden.

"Ehen festigen wichtiger als Seelsorge für Gescheiterte"

Menschen mit gescheiterten Beziehungen seien dennoch "nicht exkommuniziert, sondern sie haben einen Platz in der Kirche und die Kirche muss ihnen einen Empfangsraum bieten", so Lehmann. Wichtiger als die Seelsorge für Gescheiterte sei jedoch das Bemühen, Ehen zu festigen und Brüchen zuvorzukommen.   

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Video: © Katholische Fernseharbeit

Seire "Wir sind Bischof": Kardinal Karl Lehmann, Mainz

Der Kardinal lobte zudem die offene Atmosphäre während der Synode. Der Papst habe Diskussionen "in großer Freiheit zugelassen". Er selbst könne sich noch an Synoden erinnern, bei denen es verboten worden sei, etwa das Thema "Viri Probati" anzusprechen.

Der Begriff steht für Diskussionen in der Kirche, bewährte verheiratete Männer zur Priesterweihe zuzulassen. Lehmann feiert im Mai seinen 80. Geburtstag. Es wird erwartet, dass Franziskus dann sein Rücktrittsgesuch als Mainzer Bischof annimmt. (gho)

Linktipp: Die Liebe im Mittelpunkt

Das nachsynodale Schreiben des Papstes zur Familiensynode steht ganz im Zeichen der Liebe. Mit "Amoris laetitia" hat Franziskus eines seiner wichtigsten Schreiben veröffentlicht. Katholisch.de stellt die einzelnen Kapitel vor und zitiert die wichtigsten Stellen.