Papst bittet Kardinalskollegium um Zustimmung

Letzte Beratung zur Heiligsprechung Mutter Teresas

Veröffentlicht am 07.03.2016 um 14:30 Uhr – Lesedauer: 
Ein Portrait von Mutter Teresa (1910-1997), alt lächelnd und mit ihrem weiß-blauen Ordensgewand.
Bild: © KNA
Heilige

Vatikanstadt ‐ Papst Franziskus will die Selige Mutter Teresa von Kalkutta heiligsprechen. Mitte März sollen die Kardinäle darüber abschließend beraten und ihre Zustimmung geben. Dann könnte auch der Termin für die Heiligsprechung bekannt gegeben werden.

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Die Heiligsprechung der Seligen Mutter Teresa von Kalkutta soll laut italienischen Medienberichten für den 4. September geplant sein. Es ist der Sonntag vor ihrem 19. Todestag am 5. September 1997. Die Zeremonie wäre ein Höhepunkt im Heiligen Jahr, das Papst Franziskus dem Thema Barmherzigkeit gewidmet hat. Franziskus hatte am 18. Dezember den Weg für die Heiligsprechung der Ordensgründerin bereitet. Vom Vatikan beauftragte medizinische Experten hatten bereits vergangenen September die Heilung eines Brasilianers von einem bösartigen Hirntumor im Jahr 2008 als wissenschaftlich nicht erklärbar beurteilt. Die Theologische Kommission im Vatikan bewertete die Genesung des damals 35-jährigen Mannes als Wunder, das auf Fürsprache von Mutter Teresa gewirkt worden sei. Mitte Dezember 2015 billigten die zuständigen Kardinäle und Bischöfe der Heiligsprechungskongregation die beiden Gutachten.

Ein Leben im Elendsviertel statt im Kloster

Die Ordensgründerin und Friedensnobelpreisträgerin Mutter Teresa von Kalkutta ist als "Mutter der Armen" weltweit bekannt. Als Albanerin mit bürgerlichen Namen Agnes Gonxha Bojaxhiu im heute mazedonischen Skopje geboren, wollte sie schon als Schulmädchen Missionsschwester werden. Mit 18 Jahren trat sie bei den Loreto-Schwestern ein, die sie als Lehrerin nach Kalkutta sandten. 1948 verließ sie diese Gemeinschaft. In einen weißen Sari, die übliche indische Frauentracht, gekleidet, siedelte sie in eines der schlimmsten Elendsviertel von Kalkutta über, um dort das Leben der Armen zu teilen.

Schon ein Jahr später konnte Mutter Teresa dort mit einheimischen jungen Frauen, die sich ihr anschlossen, eine Gemeinschaft bilden, die "Missionarinnen der Nächstenliebe". Für ihr Werk, das auf allen Kontinenten Fuß fasste, wurden ihr zahlreiche Ehrungen zuteil, unter anderem die Ehrenstaatsbürgerschaft der USA sowie 1979 der Friedensnobelpreis. Bereits sechs Jahre nach ihrem Tod, am 19. Oktober 2003, sprach Papst Johannes Paul II. sie selig.

Auf der Tagesordnung der Kardinalsversammlung stehen auch die Heiligsprechungen von vier weiteren Katholiken; unter ihnen die schwedische Ordensgründerin Maria Elisabeth Hesselblad (1870-1957). Die vormalige Protestantin rettete während des Zweiten Welkriegs Juden. (KNA)

Linktipp: Engel der Armen

Mutter Teresa - das war, wie Johannes Paul II. nach dem Tod der Ordensfrau formulierte, "ein Geschenk an die Kirche und an die Welt". Als "Engel der Armen" wurde sie bereits sechs Jahre nach ihrem Tod seliggesprochen.