Papst bestätigt Kinderschutzkommission und beruft Opfer
Papst Franziskus hat den Bostoner Kardinal Sean Patrick O'Malley an der Spitze der päpstlichen Kinderschutzkomission bestätigt. Zugleich berief das Kirchenoberhaupt neun neue Mitglieder in das Gremium, darunter sind laut Vatikan auch Opfer sexueller Gewalt in der Kirche. Das gab der Vatikan am Samstag bekannt.
Die neuen Mitglieder sind:
- Myriam Wijlens, niederländische Professorin für Kirchenrecht an der Katholisch-Theologischen Fakultät Erfurt
- Neville John Owen, Missbrauchsbeauftragter der katholischen Kirche in Australien
- Benyam Dawit Mezmur aus Äthiopien, Kinderrechtsexperte des UN-Menschenrechtskommissariats (OHCHR)
- Ernesto Caffo aus Italien, Gründer einer Telefonnotrufnummer für Kinder
- Nelson Giovanelli Rosendo dos Santos, Gründer des Drogenentzugs-Zentrums Fazenda da Esperanca in Brasilien
- Schwester Jane Bertelsen von den Franziskaner-Missionsschwestern (Großbritanien)
- Schwester Arina Gonsalves vom Orden der Schwestern Jesu und Mariens (Indien)
- Sinalelea Fe'ao aus Tonga
- Teresa M. Kettelkamp, von 2005 bis 2011 Direktorin des Kinderschutzbüros der US-Bischofskonferenz
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Die Kommission, die den Vatikan bei Prävention und Ahndung von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche unterstützt, kann damit ihre Arbeit wieder aufnehmen. Das erste Mandat der Kommissionsmitglieder war zum Jahresende 2017 ausgelaufen. Papst Franziskus bestätigte zudem den deutschen Jesuiten und Psychologen Hans Zollner, Leiter des Kinderschutzzentrums an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, als Mitglied sowie weitere sechs bisherige Mitglieder der Kommission. Insgesamt besteht das Gremium damit aus 16 Mitgliedern, je acht Männer und Frauen.
Franziskus hatte die Kinderschutzkommission 2014 eingerichtet und der Leitung von Kardinal Sean O'Malley unterstellt. Für Aufsehen sorgte das Ausscheiden zweier Missbrauchsopfer: Seit Februar 2016 ließ der Brite Peter Sanders sein Mandat ruhen. Im vergangenen März trat die Irin Marie Collins aus und begründete ihren Schritt mit einer mangelnden Kooperation der vatikanischen Glaubenskongregation. Zwei Tage vor dem regulären Ende der Beauftragung am 17. Dezember gab auch Sanders seine Mitgliedschaft in der Kommission formell auf. (stz/KNA)