Papst gründet neue Kurienbehörde
Papst Franziskus hat eine neue Kurienbehörde für soziale und Menschenrechtsfragen geschaffen. Ihre Aufgabe soll sein, "die ganzheitliche Entwicklung des Menschen im Licht des Evangeliums zu fördern", wie es in dem am Mittwoch veröffentlichten Erlass "Humanam progressionem" heißt. Das neue Dikasterium bündelt die Zuständigkeiten für Migranten, Notleidende, Arbeitslose, Diskriminierte, Gefangene und Kranke sowie für Opfer von Konflikten, Naturkatastrophen, Sklaverei und Folter.
Zum Leiter ernannte Franziskus Kurienkardinal Peter Turkson (67). Der Ghanaer ist aktuell Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, der Vatikanbehörde für Entwicklungs- und Menschenrechtsfragen. Das neue "Amt für ganzheitliche Entwicklung des Menschen" soll zum 1. Januar seine Arbeit aufnehmen. Mit seinem Motu proprio genehmigte der Papst auch die Statuten der neuen Behörde, welche zunächst vorläufig gelten sollen.
Franziskus übernimmt Flüchtlingsabteil persönlich
Demnach soll die Abteilung für Flüchtlinge und Migranten vorübergehend unter der direkten Leitung des Papstes stehen. "Tatsächlich kann es heute keinen Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen ohne besonders Aufmerksamkeit für das Phänomen der Migration geben", heißt es in einer Mitteilung des Vatikans. Diese Abteilung bringe die besondere Sorge des Papstes für Migranten zum Ausdruck.
In der neuen Behörde gehen drei bisherige päpstliche Räte auf, welche zum 1. Januar 2017 aufgelöst werden: die Räte für Gerechtigkeit und Frieden, für Migranten und Menschen unterwegs sowie für die Pastoral im Krankendienst und der Rat für päpstliche Nothilfe "Cor Unum". (kim/KNA/dpa)