Papstvertrauter: Synode öffnet Tür für Wiederverheiratete
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Damit habe die Bischofsversammlung "eine Tür geöffnet", die die vorige Synode im vergangenen Jahr geschlossen gelassen habe, so Spadaro weiter. Man könne daher "zu Recht von einem neuen Schritt" sprechen. Der Jesuit betont, dass der Ermessensspielraum der Bischöfe in dieser Frage gestärkt worden sei. Spadaros Aussagen haben insofern Gewicht, weil die von Italiens Jesuiten herausgegebene "Civilta Cattolica" als offiziös gilt und im vatikanischen Staatssekretariat gegengelesen wird. Spadaro war von Franziskus persönlich zum Mitglied der Synode berufen worden, die vom 4. bis 25. Oktober im Vatikan stattfand. Der italienische Geistliche steht in engem Kontakt mit Franziskus.
Das Abschlusspapier der Synode fordert, wiederverheiratete Geschiedene müssten "auf verschiedene Weise stärker in die christliche Gemeinschaft integriert werden". Ihre Zulassung zur Kommunion wird jedoch nicht ausdrücklich angesprochen. Das Papier misst der Einzelfallentscheidung des Beichtvaters und dem Gewissen der Betroffenen zentrale Bedeutung zu. Es listet Kriterien auf, mit dessen Hilfe der Seelsorger im Einzelfall entscheiden soll.
Synode nimmt Bezug auf Johannes Paul II.
Der Kriterienkatalog geht im Kern auf das Schreiben "Familiaris consortio" von Johannes Paul II. aus dem Jahr 1981 zurück. Darin ist eine Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen nach der Anwendung dieses Katalogs nur dann erlaubt, wenn sie in ihrer zweiten Verbindung sexuell enthaltsam leben. Diese Bedingung hat das Abschlusspapier der Synode nicht übernommen. Darauf spielt Spadaro mit seinem Hinweis auf die fehlenden Grenzen offenbar an. Alle Abschnitte des Abschlusspapiers erhielten die erforderliche Zweidrittelmehrheit unter den 270 Synodenvätern. Das Dokument dient nur als Empfehlung an den Papst. Sein verbindliches Schreiben zur Synode wird für die kommenden Monate erwartet. (KNA)