"Shalom" an die älteren Brüder
Die Ursprünge des christlichen Glaubens gehe auf die alttestamentlichen Patriarchen, auf Moses und die Propheten zurück, betonte der Papst. Er würdigte die seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) erreichten Fortschritte zwischen Katholiken und Juden und rief beide Seiten auf, ihre Zusammenarbeit zum Wohl der Menschheit fortzusetzen. Diese brauche "unser gemeinsames Zeugnis im Sinne des Respekts vor der Würde von Männern und Frauen, die nach Gottes Ebenbild geschaffen sind, und im Sinne des Friedens, der eines seiner wesentlichsten Geschenke ist", so Franziskus.
"Verbindung der Freundschaft" gewachsen
Seit mehr als 40 Jahren seien zwischen beiden Seiten "Verbindungen der Freundschaft" gewachsen. In bislang 21 Treffen zwischen dem jüdischen Dialog-Komitee und der päpstlichen Kommission für die Beziehungen mit dem Judentum habe sich das Verständnis füreinander immer weiter vertieft. Seine Vorgänger im Papstamt, so Franziskus, hätten sowohl mit großen Gesten als auch wegweisenden Dokumenten den Dialog nach vorn gebracht.
Der Papst erinnerte daran, dass er bereits in seiner Zeit als Erzbischof von Buenos Aires enge Verbindungen zu jüdischen Repräsentanten gepflegt habe. Den Meinungsaustausch mit ihnen bezeichnete der Papst als eine "gegenseitige Bereicherung". Er ermutigte die Anwesenden, im Sinne neuer Generationen weiter für das Gespräch zwischen Juden und Katholiken zu arbeiten.
Das nächste Treffen findet nach Vatikanangaben im Oktober in Madrid statt. Das Thema lautet dann "Herausforderungen für den Glauben in der gegenwärtigen Gesellschaft". (KNA)