Sieben neue Heilige
Die eine war Mystikerin, der nächste als Cowboy-Priester bekannt und der jüngste im Reigen starb im Jugendalter einen grausamen Märtyrertod: Am Sonntag erhebt Papst Franziskus sieben Selige zur Ehre der Altäre. Katholisch.de stellt sie in Kurzbiografien vor
Jose Sanchez del Rio (1913 bis 1928)
Jose Sanchez del Rio ist ein Kinderheiliger, der im Alter von 14 Jahren während des mexikanischen Bürgerkriegs grausam hingerichtet wurde. In den 1920er Jahren hatte eine neue Regierung antiklerikale und antikirchliche Gesetze umgesetzt, die Christen in ihrer Glaubensausübung stark einschränkten. Es gab ein Zölibatsverbot, Ordensgemeinschaften wurden verboten und kirchliche Schulen geschlossen. Das führte zu einem Aufstand der "Cristeros", dem sich auch der Jugendliche Jose Sanchez del Rio anschloss. Als er festgenommen wurde, war das der Beginn seines Martyriums: So musste er dabei zusehen, wie einer seiner Kameraden gehängt wurde. Am 10. Februar 1928 wurde Jose Sanchez del Rio schließlich selbst grausam misshandelt: Ihm wurde die Haut der Fußsohlen abgezogen und er musste auf Salz laufen. Schließlich musste er auf seinen geschundenen Füßen durch den ganzen Ort zum Friedhof gehen, seiner Hinrichtungsstelle. Auf dem Weg dahin versprachen ihm seine Peiniger, er würde verschont, wenn er nur seinen Glauben und Jesus Christus verleugne. Doch der Junge blieb standhaft und wurde durch einen Kopfschuss getötet. Sein Gedenktag ist der 20. November.
Salomon Leclercq (1745 bis 1792)
Der Ordensmann Salomon Leclercq lebte zur Zeit der Französischen Revolution in Frankreich. Er wurde 1745 geboren und trat mit 22 Jahren dem Orden der Brüder der christlichen Schulen (FSC) bei, in dem er schnell verantwortungsvolle Positionen übernahm. Während der Revolution weigerte er sich, der neuen Französischen Revolutionsregierung den Treueid zu leisten. Er wurde 1792 festgenommen und schließlich zusammen mit 190 weiteren Märtyrern hingerichtet. Sein Gedenktag ist der 2. September.
Manuel Gonzalez Garcia (1877 bis 1940)
Unter den neuen Heiligen ist auch der spanische Ordensgründer und Bischof Manuel Gonzalez Garcia. Er setzte sich sein Leben lang für die Verehrung der Eucharistie ein und wurde Papst Pius X. gar als "Apostel der Eucharistie" vorgestellt. Gonzalez Garcia gründete mehrere Orden, darunter mit Unterstützung seiner Schwester die "Eucharistischen Missionarinnen von Nazareth" (MEN). Er starb 1940 als Bischof von Palencia eines natürlichen Todes. Sein Gedenktag ist der 4. Januar, sein Todestag.
Alfonso Lodovico Pavoni (1784-1849)
Der italienische Priester engagierte sich zeitlebens für arme und ausgegrenzte Jugendliche. Geboren in Brescia, war er schon bald nach seiner Priesterweihe 1807 in der Jugendarbeit tätig. Er gründete eine eigene Wohltätigkeitseinrichtung, in der Jugendliche eine Unterkunft finden und einen Beruf oder ein Handwerk erlernen konnten. Auch eine Landwirtschaftsschule und eine Schule für Taubstumme gründete Pavoni. 1825 gründete er schließlich einen Orden. Die Pavonianer (PVMI) - offiziell die "Kongregation der Söhne der Unbefleckten Maria" - sind noch heute auf mehreren Kontinenten tätig und setzen sich für die christliche Erziehung und Ausbildung von Jugendlichen ein.
Alfonso Maria Fusco (1839 bis 1910)
Auch der italienische Priester Alfonso Maria Fusco setzte für benachteiligte Kinder ein. Sein Leben stand schon vor der Geburt im Zeichen des Glaubens. Ein Geistlicher hatte den Eltern einen Sohn prophezeit, der sein Leben in den Dienst des Glaubens stellen wolle. Schon mit 11 Jahren teilte der junge Alfonso seinen Eltern mit, dass er Priester werden würde. Er besuchte eine katholische Schule und fiel durch seinen Fleiß und seine Frömmigkeit auf. Während seiner Ausbildung zum Priester hatte er einen Traum, dass er später als Priester einen Frauenorden und ein Waisenhaus gründen sollte. Er rief schließlich zusammen mit einigen engagierten Frauen die Schwestern vom heiligen Johannes dem Täufer (CSJB) ins Leben, die das "Kleine Haus der Fürsorge" unterhielten. Später gründete Alfonso Maria Fusco noch weitere Waisenhäuser. Wie der Vatikan berichtet, gab es am Tag nach seinem Tod im Februar 1910 eine Trauer-Prozession, während derer die Menschen sagten: "Der Vater der Armen ist tot, der Heilige ist tot". Sein Gedenktag ist der 6. Februar.
Jose Gabriel Brochero (1840 bis 1914)
Der argentinische Geistliche Jose Gabriel del Rosario Brochero wird in seiner Heimat auch als "Gaucho-Priester" oder "Cowboy-Priester" verehrt. Er soll stets mit einem Sombrero und Poncho bekleidet auf einem Pferd durch das Land geritten sein, um die Gläubigen zu besuchen. Mit 26 Jahren wurde er in Cordoba zum Priester geweiht. Eines Tages erkrankte er an Lepra, der Sage nach, nachdem er seinen Mate-Tee mit einem Bedürftigen geteilt hatte. Er ist vor allem wegen seines Einsatzes für Arme und Kranke bekannt. Unter anderem gründete er eine Mädchenschule. Brochero starb 1914. Sein Gedenktag ist am 26. Januar.
Elisabeth Catez (1880 bis 1906)
Die französische Ordensfrau und Mystikerin Elisabeth Catez ist auch als Elisabeth von Dijon oder Elisabeth von der heiligsten Dreifaltigkeit bekannt. Sie trat mit 21 Jahren den Unbeschuhten Karmelitinnen von Dijon bei und war durch ihre tiefe Frömmigkeit und enge Freundschaft mit der heiligen Therese von Lisieux geprägt. Ihr "Gebet an die Heilige Dreifaltigkeit" wird noch heute rezipiert. Elisabeth Catez starb schon im Alter von 26 Jahren an einer Nierenkrankheit, deren Qualen sie geduldig ertrug. Ihr Gedenktag ist der 9. November.