Synoden-Dokument erscheint am 8. April
Präsentiert wird der Text bei einer Pressekonferenz vom Generalsekretär der Synode, Kardinal Lorenzo Baldisseri, gemeinsam mit dem Wiener Kardinal Christoph Schönborn. Nach vatikanischen Angaben nimmt auch ein italienisches Ehepaar an der Vorstellung teil. Dem Vernehmen nach soll der Text, in dem Papst Franziskus die Ergebnisse der Bischofssynoden vom Oktober 2014 und vom Oktober 2015 offiziell zusammenfasst, rund 200 Seiten lang sein.
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) erwartet sich von dem Schreiben Reformimpulse für das kirchliche Leben. "Wir erhoffen uns eine größere Annäherung zwischen der pastoralen Praxis, die längst schon anders läuft, und dem Lehramt", sagte ZdK-Präsident Thomas Sternberg der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Donnerstag in Bonn. Derzeit gebe es eine "unglaubliche Diskrepanz" zwischen kirchlicher Lehre und dem Leben vieler Christen.
Sternberg: Stellen Unauflöslichkeit der Ehe nicht infrage
Konkret sprach sich Sternberg für eine Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zum Kommunionempfang aus. Über diese Frage könnten auch die nationalen Bischofskonferenzen entscheiden; es handle sich nicht um ein dogmatisches Problem, über das nur in Rom befunden werden könne. Die Einheit der Kirche bleibe auch bei größerer Autonomie auf regionaler Ebene gewahrt, so Sternberg. "Davon abgesehen zieht sich das Miteinander von Einheit und Vielfalt durch die gesamte Kirchengeschichte."
Zugleich betonte der ZdK-Präsident, es gehe dem Katholikenkomitee nicht darum, die Unauflöslichkeit der kirchlichen Ehe infragezustellen: "Einfach Schwamm drüber kann es nicht sein." Aber auch für eine neu eingegangene Partnerschaft müsse die Kirche zeitgemäße seelsorgliche Zugänge finden. Er, so Sternberg, habe die Hoffnung, "dass die Papstbotschaft generell Fragen von Ehe und Familie neu in den Fokus stellt". (bod/KNA)
31.03.2016, 15.30 Uhr: ergänzt um Statement des ZdK