Theologe Sellmann kritisiert Pfarrgemeinden
Der Bochumer Pastoraltheologe Matthias Sellmann mahnt die Kirche, die hohen Erwartungen heutiger Menschen an ihre freiheitliche Selbstbestimmung zu respektieren. Viele Zeitgenossen verträten die Haltung "Ich verbitte mir, dass die Kirche mir vorschreibt, wie ich zu leben habe", sagte er am Dienstagabend in Bochum. Das Christentum sei, wenn es nicht mit Macht und Kontrolle erzwungen werde, eine freiwillige Option für ein erfülltes Leben.
Sellmann: Wir experimentieren zu wenig
Der katholische Theologe rief Pfarrgemeinden auf, Menschen mit überzeugenden Angeboten an sich zu binden. "Ich staune, wie wenig wir da experimentieren und Neues ausprobieren", sagte Sellmann. Denn Religion sei ein Wachstumsmarkt: "Die Deutschen wollen anspruchsvoll religiös sein. Wir müssen ihnen so viel Qualität bieten, dass sie sagen: Diese Stunde Lebenszeit in der Kirche ist gut investiert", so der Theologe. (KNA)