Vatikanbank wieder deutlicher im Plus
Die Vatikanbank IOR hat 2016 nach einem mageren Vorjahresergebnis wieder mit einem deutlicheren Gewinn von 36 Millionen Euro abgeschlossen. 2015 waren es 16,1 Millionen. Der Aufsichtsrat habe der zuständigen Kardinalskommission empfohlen, den gesamten Ertrag dem Heiligen Stuhl zuzuführen, hieß es in dem am Montag veröffentlichten Jahresbericht des "Istituto per le Opere di Religione" ("Institut für die religiösen Werke").
Die Höhe des verwalteten Kapitals betrug Ende 2016 laut dem Bericht nahezu unverändert 5,7 Milliarden Euro. Bei 3,7 Milliarden Euro handelte es sich demnach um Spareinlagen und Treuhandvermögen von den weltweit rund 15.000 Kunden.
Zur Erlössituation wies das IOR darauf hin, das Resultat sei vor dem Hintergrund einer hohen Volatilität der Märkte, politischer Instabilität aufgrund unerwarteter Wahlausgänge und eines niedrigen Zinsniveaus zustandegekommen. Die operativen Kosten sanken gegenüber dem Vorjahr abermals und betrugen 19,1 Millionen Euro (2015: 23,4 Millionen). Grund sei eine Rationalisierung der Verträge mit anderen Dienstleistern.
Weiter habe man im vergangenen Jahr das System interner Kontrollen konsolidiert und verstärkt. Auch wurde nach Angaben des IOR ein Modell zur Minderung der Risikobereitschaft implementiert. Damit verfolge man weiter die Vorgaben der vatikanischen Finanzaufsicht hinsichtlich internationaler Standards gegen Geldwäsche und dubioser Anlagen.
Das "Institut für die religiösen Werke" war in den zurückliegenden Jahren unter den Vorwurf undurchsichtiger Transaktionen zum Zweck der Geldwäsche und Steuerhinterziehung geraten. In Reaktion darauf hatte der Vatikan seine eigene Finanzaufsicht verstärkt und unter anderem die Kundenkartei bereinigt. Von Juni 2013 bis Ende 2015 schloss das IOR nach eigenen Angaben 4.935 Konten. (KNA)