Warum reist Franziskus nicht in seine Heimat?
Trotz der regen Reisetätigkeit des Papstes gehen enge Berater nicht davon aus, dass Franziskus bald in seine Heimat Argentinien reist. Grund dafür seien aktuelle Spannungen und eine politische Polarisierung des Landes, sagte Franziskus' Neffe, der argentinische Ordensmann und Theologieprofessor Jose Luis Narvaja (51) jetzt dem argentinischen Internetportal Infobae.com. Bei einem Besuch in Argentinien könnten die verschiedenen politischen Lager versuchen, Franziskus für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. "Daran hat der Papst kein Interesse", so Narvaja. "Er setzt sich mit Worten und Taten für die Einheit ein - die Suche nach Einigkeit. Aber wir bemühen uns nicht um Einigkeit".
Im September nach Kolumbien
Ähnlich äußerte sich der Rektor der Päpstlich-Katholischen Universität Argentiniens (UCA): Der Papst fürchte, dass seine Präsenz benutzt werden könnte, um die Spaltung noch zu verschlimmern, Erzbischof Victor Manuel Fernandez, im Interview der Zeitung "La Voz del Interior".
Bisher ist Franziskus in seinem Pontifikat viel gereist – sei es in Europa, Asien, den USA, Mittel- oder Lateinamerika. Er war schon Ecuador, Paraguay, Bolivien und Brasilien. Die nächste Reise führt den Pontifex im September nach Kolumbien. Chile und Peru sind im Januar 2018 das Ziel. (gho/KNA)