Vorschläge aus Vatikan mitbedenken

Bischof Feige ermutigt zu mehr Dialog der christlichen Kirchen

Veröffentlicht am 22.06.2024 um 18:01 Uhr – Lesedauer: 

Bonn/Hamburg ‐ Die Einheit der Kirche stehe im Dienst der Glaubwürdigkeit der Verkündigung, sagt der Magdeburger Bischof Gerhard Feige. In der Praxis sei das aber oft nicht so einfach. Einen Ausblick könnte ein neuer Impuls aus dem Vatikan geben.

  • Teilen:

Bischof Gerhard Feige ermutigt zu einer stärkeren Zusammenarbeit der christlichen Kirchen. "Die Einheit der Kirche steht im Dienst der Glaubwürdigkeit der Verkündigung", betonte der Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz am Samstag in Hamburg. Zugleich räumte der Bischof von Magdeburg ein, dass der Anspruch an Zusammenhalt in der Praxis oftmals scheitere. "Wir wissen alle und müssen es bis heute schmerzlich erfahren, wie schwer es ist, die Einheit zu bewahren und zu leben. Das gilt für den Zusammenhalt innerhalb der Kirchen, aber auch für die Beziehungen zwischen den Kirchen."

Feige äußerte sich in einem Grußwort zur Weihe der Kirche des heiligen Erzengels Michael der serbisch-orthodoxen Kirche in Hamburg. An dem Gottesdienst nahm auch das Oberhaupt der serbisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Porfirije Peric, teil. Der 62-Jährige besuchte zu diesem Anlass erstmals Deutschland.

Der Umbau des Gotteshauses in Hamburg-Eilbek zur serbisch-orthodoxen Kirche dauerte mehr als 20 Jahre und kostete etwa 1,5 Millionen Euro. Allein für die Wandmalereien wurden 120.000 Euro ausgegeben. Zur Gemeinde zählen laut ihrem Priester Milutin Maric etwa 10.000 Menschen. Der seit 1969 bestehende deutsche Ableger der serbisch-orthodoxen Kirche in Deutschland hat seinen Diözesansitz in Düsseldorf. Laut Angaben der Bischofskonferenz gehören der sogenannten Eparchie rund 337.000 Mitglieder in 26 Kirchengemeinden und zwei Klöstern an.

Verweis auf Vatikan-Dokument

In seinem Grußwort erinnerte Bischof Feige an das unlängst im Vatikan veröffentlichte Dokument "Der Bischof von Rom", in dem Vorschläge für eine Weiterentwicklung des katholischen Verständnisses vom Papstamt gemacht werden.

"In erster Linie ergeben sich dadurch Aufgaben für die katholische Theologie und die katholische Kirche. Aber um in dieser Frage weiterzukommen, brauchen wir auch die Geschwister in anderen Kirchen und Gemeinschaften, die mit uns zusammen nachdenken", so der Ökumenebeauftragte der Bischofskonferenz. Er hoffe, dass man so zu einem "ökumenisch anschlussfähigen Verständnis" des päpstlichen Dienstes an der Einheit der Kirche komme. Feige weiter: "Mögen wir gemeinsam einen Weg zur Überwindung der Differenzen finden, die mit dem Papstamt verbunden sind und bislang die Ökumene belasten." (KNA)