Bald heilig?
Damit es im Oktober zur Heiligsprechung komme, müsse Papst Benedikt XVI. bereits im März ein weiteres auf Fürsprache von Johannes Paul II. gewirktes Wunder anerkennen, heißt es. Es muss nach dessen Seligsprechung vom 1. Mai 2011 erfolgt sein. Am 16. Oktober 2013 jährt sich zum 35. Mal die Wahl Karol Wojtylas zum Oberhaupt der katholischen Kirche.
Professor Dariusz Kowalczyk von der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom sagte dem polnischen Fernsehsender TVP, es sei "sehr wahrscheinlich", dass die Kanonisation im Oktober zum Abschluss des "Jahres des Glaubens" erfolge. Der Sender spekulierte über den Termin 20. Oktober 2013. In Polen ist der Ruf nach einer raschen Heiligsprechung Johannes Pauls II. groß. Zuletzt hatten Medien des Landes diesen Schritt erst für 2015 erwartet.
Das Seligsprechungsverfahren für Johannes Paul II. war das kürzeste der neueren Kirchengeschichte. Der Vatikan prüft gegenwärtig mehrere Berichte über unerklärliche Heilungen, die auf Fürsprache von Johannes Paul II. erfolgt sein sollen. Der Postulator des Heiligsprechungsverfahrens, Slawomir Oder, hatte im Mai gesagt, in "drei oder vier Fällen" habe man erste medizinische Untersuchungen eingeleitet. Im Rahmen des Seligsprechungsverfahrens war die Heilung einer französischen Ordensfrau von der Parkinson-Krankheit im Juni 2005 als Wunder anerkannt worden.
Die Heiligsprechung ist in der katholischen Kirche eine feierliche Erklärung des Papstes über das vorbildlich christliche Leben eines Menschen und über seine endgültige Aufnahme zu Gott. Nach der Kanonisation, die während eines Festgottesdienstes vollzogen wird, darf die betreffende Person weltweit verehrt werden. (luk/KNA)