Zwei Jahrzehnte Solidarität
Renovabis wurde 1993 in Trier gegründet und dann mit einer ständigen Geschäftsstelle in Freising eingerichtet. Seitdem konnten nach Angaben des Hilfswerks 20.000 Projekte mit rund 580 Millionen Euro gefördert werden. Diese seien mit Partnern in 29 Ländern Mittel-, Südost- und Osteuropas im Sinne von "Hilfe zur Selbsthilfe" vor Ort mit der Unterstützung von Renovabis verwirklicht worden.
Meisner erinnerte an die Wendezeit nach dem Kalten Krieg, in der die Kirche "am Boden der gesellschaftlichen Gegebenheiten" gelegen habe. "Als die Mauern vor 25 Jahren fielen, wurden die vielen Menschen vor uns sichtbar, die der Kommunismus zu Boden getreten hatte: Es waren alle, die an Gott glaubten, und alle, die Gott mehr gehorchten als den Menschen." Es gehöre zu den Großtaten der Christen in der freien Welt, dass sie vor denen aus der Verfolgung stehenblieben und sich zu ihnen herabbückten, um ihnen zu helfen, so der Erzbischof von Köln.
"Für ein vereintes Europa der christlichen Werte"
Der Berliner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, betonte, dass damals die katholische Kirche und Christen überhaupt an dieser friedlichen und befreienden Entwicklung maßgeblichen Anteil gehabt hätten und erinnerte an Papst Johannes Paul II. Die Umwälzungen im ehemaligen Ostblock hätten aber nicht nur die ersehnte Freiheit für jedes Individuum gebracht, sondern es habe bis heute auch viele Verlierer gegeben. Es gebe Armut, Arbeitslosigkeit und Skepsis gegenüber der neu erworbenen Freiheit. Renovabis habe hier über 20 Jahre Solidarität bewiesen, würdigte Woelki.
Auch der in der Deutschen Bischofskonferenz für Weltkirche zuständige Erzbischof Ludwig Schick würdigte die umfangreiche Hilfe von Renovabis. Die Beteiligung aus Deutschland und die Projektpartner im Ausland trügen dazu bei, das Angesicht der Erde in Mittel- und Osteuropa im Geiste Jesu Christi zu erneuern. Vor allem habe das Hilfswerk zur Aussöhnung zwischen Ost und West beigetragen. Diese Arbeit müsse fortgeführt werden. "Wo die Kirchen in Armut, in der Bedrängnis oder in der Zerstreuung leben, brauchen sie weiter unsere Hilfe und Solidarität, damit sie für ein vereintes Europa der christlichen Werte und des Evangeliums wirken können", so Schick. (luk)