Seit 30 Jahren in Rom
Und zum zehnten Mal hat sich vor kurzem der Tag seiner Bischofsweihe durch Kardinal Joseph Ratzinger und sein Amtsantritt im Laienministerium gejährt.
Kontakt zu den Laien und Sportseelsorge
Als Sekretär des Laienrates, vergleichbar dem Staatsminister einer zivilen Behörde, ist der 66-jährige Clemens neben der generellen Förderung des Laienapostolats für den Kontakt zu den katholischen Laienorganisationen in aller Welt zuständig. Soeben hat Papst Franziskus ihn für fünf weitere Jahre in diesem Amt bestätigt. Rund zehn Prozent der 1,2 Milliarden Katholiken, also gut 100 Millionen, dürften einer der 140 anerkannten internationalen geistlichen Gemeinschaften angehören oder stehen zu ihnen in Kontakt, rechnet er vor.
Aber auch die Förderung der Sportseelsorge und insbesondere der Rolle der Frau in Kirche und Gesellschaft zählen zu den Aufgaben seiner Behörde. Vor allem aber kümmert er sich um die Vorbereitung der Weltjugendtage , die inzwischen zu den größten Veranstaltungen der katholischen Kirche gewachsen sind. Gab es zunächst mancherorts - auch in Deutschland - Vorbehalte gegen diese von Johannes Paul II. (1978-2005) im Jahr 1984 ins Leben gerufene Initiative, so seien diese spätestens 2005 mit dem großen Treffen in Köln ausgeräumt worden, betont Clemens.
Planungen für Weltjugendtag 2016 in Krakau
Zufrieden blickt er auf den Weltjugendtag 2013 in Rio de Janeiro zurück, den man - ähnlich wie Köln 2005 für Benedikt XVI. - als das große "Eingangstor" des neuen Pontifikates betrachten könne. Das "geistliche Feuer" von Rio sei längst nicht erloschen; es wirke immer noch in aller Welt weiter. Derzeit laufen die Planungen für den Weltjugendtag 2016 in Krakau. Für dieses Treffen wolle man besonders Jugendliche aus Osteuropa mobilisieren, auch aus der früheren Sowjetunion.
Trotz seiner 30 Jahre in Rom fühlt sich Clemens nicht "italianisiert", sondern als "westfälischer" Deutscher, auch was Mentalität und Arbeitsstil betrifft. Die Kontakte zur Heimat seien nie abgebrochen. Natürlich pflegt er aber schon seit seiner Studienzeit an der Gregoriana-Universität und im Germanicum viele internationale Kontakte.
Enger Kontakt zu Benedikt XVI.
Begonnen hat seine vatikanische Laufbahn in der Glaubenskongregation, wo er von 1984 bis 2003 Privatsekretär des Präfekten Ratzinger war. Zu Benedikt XVI. unterhält er bis heute einen sehr guten persönlichen Kontakt. Clemens leitete dessen persönliches Büro, koordinierte seinen Terminkalender, war der effiziente und loyale Organisator hinter dem einflussreichen Kardinal – und damit ein gefragter Ansprechpartner. Er begleitete ihn auf Reisen in alle Welt, lernte dabei viel von der Weltkirche und ihrem Führungspersonal kennen. Besondere Highlights in dieser Zeit waren auch die vielen Bucheditionen seines Chefs, die er mitbetreuen konnte. "Ein Meter Bücher" dürften es gewesen sein, schätzt er schmunzelnd.
Clemens erinnert sich mit Freude, dass ihn - nach einem knappen Jahr als Untersekretär in der Ordenskongregation - Johannes Paul II. 2004 zum Bischof ernannte und in sein gegenwärtiges Amt berief. All seine drei Päpste, Johannes Paul II. , Benedikt XVI. und Franziskus, hätten dem Laienapostolat größte Bedeutung beigemessen und die neuen Bewegungen gefördert, betont Clemens. Dabei versucht er für sich selbst ein Gleichgewicht zwischen der Büroarbeit und seinem Engagement als Seelsorger zu finden. Immer wieder feiert er auswärtige Gottesdienste, hält Vorträge und nimmt an Diskussionen teil, spendet aber auch Jugendlichen das Sakrament der Firmung. So findet er auch nach 30 Jahren in seinem Dienst in Rom Zufriedenheit und Erfüllung.
Von Johannes Schidelko (KNA)