Drei Deutsche unter den Opfern - Muslimische Separatisten als Täter?

Thailand: Deutscher Pfarrer als Notfallseelsorger

Veröffentlicht am 12.08.2016 um 11:57 Uhr – Lesedauer: 
Terrorismus

Bangkok ‐ Bei der Bombenserie im Süden Thailands sind auch mehrere deutsche Urlauber verletzt worden. Der Pfarrer der deutschsprachigen Gemeinde in Bangkok, Jörg Dunsbach, betreut die Opfer als Notfallseelsorger.

  • Teilen:

"Eine Frau wurde schwer verletzt und muss operiert werden. Zwei weitere Deutsche erlitten Schnitt- und Splitterwunden", berichtete Dunsbach, der den Angehörigen als Notfallseelsorger telefonisch zur Verfügung steht. Sobald die nach den Anschlägen rund um die Königsstadt Hua Hin errichteten Straßensperren aufgehoben seien, werde er dorthin fahren und vor Ort den Verletzten und ihren Angehörigen als Seelsorger zur Verfügung stehen, sagte Dunsbach.

Muslimische Separatisten als Täter?

Bislang bekannte sich niemand zu den Anschlägen. Politische Beobachter vermuten muslimische Separatisten hinter den Taten. Die Muslime im Süden Thailands, die ethnisch zur Volksgruppe der Malaien gehören, fordern seit langem religiöse, kulturelle und wirtschaftliche Autonomie. Das Königreich Thailand ist ein mehrheitlich buddhistisches Land.

Nach den ersten beiden Explosionen am Donnerstag detonierten am Freitagmorgen in Hua Hin zwei weitere Sprengsätze. Der Anschlag ereignete sich in der Nähe eines buddhistischen Tempels in der Innenstadt, in dem kurz zuvor noch eine Zeremonie zum Geburtstag von Königin Sirikit stattgefunden hatte. Nach Angaben thailändischer Medien wurden fünf Menschen verletzt. Bei den Attentaten am Donnerstag kam eine Thailänderin ums Leben; 13 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Der Polizei sei es am Donnerstagabend gelungen, in einem buddhistischen Tempel in Hua Hin eine dritte Bombe zu entschärfen, hieß es.

Anschläge an sechs Orten im Süden Thailands

Insgesamt kam es am Donnerstag und Freitag an sechs Orten im Süden Thailands zu Bombenan- und Brandanschlägen. Auf der Ferieninsel Phuket explodierten drei Sprengsätze. In dem Urlaubsparadies Phang Nga auf dem Festland vor Phuket gingen drei Bomben in die Luft; ein Markt wurde niedergebrannt. In Krabi, ein weiterer beliebter Urlaubsort, brannten am Freitagmorgen fünf Geschäfte aus. Zwei Bomben explodierten in Surat Thani. In Trang kam bei einer Bombenexplosion ein Mann ums Leben; sechs Menschen wurden verletzt. (KNA)