Caritas-Mitarbeiter im Kongo entführt
Die Caritas-Mitarbeiter im ersten der beiden Jeeps konnten dem Angriff mutmaßlicher ruandischer Rebellen in der Nähe des Ortes Misinga im Bezirk Masisi nicht mehr entgehen. Sie gelten seither als verschollen, wie die Caritas erklärte. Die UN-Blauhelmtruppe im Kongo sei eingeschaltet worden.
Die Journalistin und ein Kollege der Presseabteilung aus Deutschland seien im zweiten Fahrzeug unterwegs gewesen. Dessen Fahrer habe nach Beginn des Angriffs den Rückwärtsgang eingelegt und sei im Kugelhagel noch rechtzeitig entkommen, erklärte die Caritas.
Deutsche sollten Projekte in Nord-Kivu besuchen
Die beiden Deutschen seien später mit einem Hubschrauber der UN-Mission in die Stadt Goma geflogen worden, sagte der stellvertretende Leiter von Caritas International, Christoph Klitsch-Ott. Die freie Journalistin sei am Knöchel getroffen worden und könne nach erster Behandlung bereits wieder Laufen. Die beiden Deutschen seien im Auftrag der Caritas unterwegs gewesen, um Projekte in Nord-Kivu zu besuchen, darunter ein Zentrum zur Rehabilitierung früherer Kindersoldaten und eine Initiative zur Ernährungssicherung.
Hinter der Entführung wurde die Rebellengruppe FDLR (Demokratische Kräfte zur Befreiung Ruandas) vermutet, die in der Gegend aktiv ist. Im rohstoffreichen Osten des Kongos kämpfen seit Jahren verschiedene Milizen um regionale Vorherrschaft und Ausbeutung der Bodenschätze. Auch Entführungen kommen in dem Gebiet immer wieder vor. Im März waren beispielsweise drei Mitarbeiter der Hilfsorganisation Save the Children entführt worden. (dpa)
16. August 2016, 19:12 Uhr: ergänzt um neue Einzelheiten sowie eine Stellungnahme von Caritas international