Täter waren mutmaßlich islamistische Terroristen

Selbstmordanschlag auf christliche Siedlung

Veröffentlicht am 02.09.2016 um 11:00 Uhr – Lesedauer: 
Christenverfolgung

Islamabad ‐ Mindestens fünf Menschen sind bei einem Anschlag auf ein christliches Dorf in Pakistan ums Leben gekommen. Polizei und Militär sind vor Ort. Zum Attentat hatte sich eine Talibangruppe bekannt.

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Bei einem Anschlag auf eine christliche Siedlung in der pakistanischen Stadt Peshawar sind laut ersten Angaben fünf Menschen getötet worden. Unter den Toten seien außer einem Bewohner der Kolonie die vier mutmaßlichen Attentäter, berichten pakistanische Medien (Freitag).

Talibangruppe bekennt sich zu Anschlag

Die Männer seien am frühen Morgen mit Sprengstoffwesten in die Siedlung eingedrungen und hätten sich ein Feuergefecht mit Sicherheitskräften geliefert. Zwei hätten ihre Westen gezündet; die anderen beiden seien erschossen worden. Derzeit seien Militärkräfte und Polizisten vor Ort, um die Gegend zu sichern. Zu dem Anschlag bekannte sich den Angaben zufolge die pakistanische Talibangruppe Jamaat-ul-Ahrar.

Erst im März waren bei einem Anschlag in der Stadt Lahore mehr als 70 Menschen getötet worden. Selbstmordattentäter hatten sich in einem Park in die Luft gesprengt, in dem zahlreiche christliche Familien das Osterfest feierten. Mehr als 340 Menschen wurden verletzt. Zu dem Anschlag bekannten sich ebenfalls die Taliban.

Rund 96 Prozent der Pakistaner sind Muslime, die meisten Sunniten. Christen, aber auch Schiiten und andere religiöse Minderheiten wurden in der Vergangenheit immer wieder Opfer von Hass und Ausgrenzung. (KNA)

Linktipp: Wenn Christsein lebensgefährlich wird

Nicht erst seit dem Anschlag an Ostersonntag ist die Lage für Christen in Pakistan schwierig: In der islamischen Republik gehören sie zu den Minderheiten. Was ihnen besonders zu schaffen macht, ist das sogenannte Blasphemiegesetz.