Papst-Übersetzer macht Mut zum Latein-Pauken
Der Latein-Übersetzer des Papstes hat Tipps für Schüler, die jetzt nach Ferienende erstmals die Sprache der Römer pauken. "Die wichtigste Botschaft ist: Alle Anstrengung, aller Ärger und Frust ist es auf jeden Fall wert", sagte Daniel Gallagher der "Welt am Sonntag".
Gallagher: Latein eröffnet eine neue Welt
Er kenne niemanden, der es bereue, sich die Mühe des Latein-Lernens gemacht zu haben. Diese Sprache eröffne eine ganze Welt von Geschichte, Musik, Theologie, Philosophie: "Die Schönheit des Lateinischen entspricht der von Mozart schönsten Werken." Gallagher ist einer von sieben Experten, der die Dokumente des Vatikan ins Lateinische übersetzt.
Er fügte hinzu, "die wirkliche Tragödie dieser Sprache" bestehe darin, dass sie allgemein für schwierig gehalten werde. "Aber jeder, der Deutsch, Englisch oder was auch immer lernen kann, kann auch Latein lernen", so der Geistliche. Selbst moderne Begriffe wie VW-Skandal, Flüchtlingskrise und Weltfußballer des Jahres ließen sich problemlos in die Sprache Cäsars übersetzen. Merkel-Raute etwa heiße "gestus rhombi Merkel".
Disziplin der Pedanten und Erbsenzähler
Gallagher räumte ein, dass Latein "eine Disziplin der Pedanten und Erbsenzähler ist". So bekomme er ständig Beschwerdepost von Lateinern aus aller Welt. "Wir lieben es, uns über winzige Details die Köpfe heißzureden, die eigentlich wirklich nicht die Puste wert wären." (KNA)